Familienname Wien im Kirchspiel Balga
18. Oktober 2018
Die Lenzenburg
22. März 2019
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18. Oktober 2018
Die Lenzenburg
22. März 2019

DER ANFANG bis zur GRÜNDUNG

Die Vorgeschichte des Preußenlandes liegt weitreichend im Dunkeln. Um 1200 lebten im Gebiet das baltische Volk der Prußen,
dessen Name später im Königreich aufging. Aufgrund fehlender Schriften ist man auf Aussagen der Eroberer und der Nachbarn
angewiesen; die Prußen waren ein Volk von Bauern und Jägern die Naturgottheiten verehrten. Sie kannten weder Steinbau
noch Städte. Ausgrabungen weisen eine entwickelte Kultur aus. In alten Schriften galten sie als arbeitsam, friedlich und
gastfreundlich. Sehr ausgeprägt war der Freiheitssinn. Daher galten sie als äußerst wehrsam.

997-1009 Adalbert von Prag und Bruno von Querfurth erleiden bei den ersten Missionierungsversuchungen im Prußenland den        Märtyrertod.

1190 wird der Deutsche Orden gegründet. Der im Jahre 1198 in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt wird. Ordenstracht wird der weiße Mantel mit schwarzem Kreuz. Ordensmitglieder leisten Mönchsgelübde (Armut, Keuschheit, Gehorsam) und verpflichten sich zum Kampf gegen die Heiden.

1215 um; wird Otto III., als zweiter Sohn des Markgrafen Albrecht II. von Brandenburg und der Mathilde von der Lausitz, in das Geschlechte der brandenburgisch-askanischen Linie zu Salzwedel geboren.



1220 durch den Tod des Markgrafen Albrecht II. werden die beiden Söhne Otto III. und Johann I. Markgrafen von Brandenburg. Durch Zahlung an den Erzbischof zu Magdeburg erwirbt die Mutter, Mathilde von der Lausitz die Vormundschaft und regierte die Mark vorübergehend als Lehnsvormund.

1226 im März des Jahres, ließ sich der Hochmeister des Ordens, Hermann von Salza , das Kulmer Land feierlich übertragen. Das geschah in der berühmten Goldenen Bulle von Rimini.

1231 um; übernahmen Markgraf Otto III. von Brandenburg und Bruder Johann I., faktisch die Herrschaft in Brandenburg. Dabei begannen beide mit der Stabilisierung der durch Regentschaft zerrütteten Landesherrschaft.

1231 Der Deutsche Ritterorden beginnt, auf Bitten des polnischen Herzogs Konrad von Masowien und im Auftrag von Kaiser und Papst, mit der Christianisierung der heidnischen Prußen.

1231 im Frühjahr; nach sorgfältiger Vorbereitung, überschritt der Ritterorden durch ein kleines Ordenskontingent, unter Landmeister Hermann Balk, die Weichsel.

1231 überträgt Kaiser Friedrich II., Markgraf Otto III. von Brandenburg und Bruder Johann I., den beiden Askanier, die Lehnhoheit über Pommern.

1233 Kulmer Handfeste; verbindliches Recht des Ordens für alle deutschen Siedlungen im Preußenland; die ‘Magna Charta’ des
Ordensstaates.

1236 traf ein neues Kreuzfahrerheer ein. Befehlshaber waren der junge Markgraf Heinrich III. v. Meissen und der gleichfalls noch sehr junge Markgraf Otto III. von Brandenburg. Mit ihrer Hilfe gelang die Besetzung ganz Pomesaniens.

1238 Markgraf Heinrich, der Erlauchte von Meißen gibt dem Orden zwei hochmoderne Kriegsschiffe. Von ihm erbaut, unter den Namen Pilgrim und Friedland, drang der Orden in das unbekannte „Frische Haff“ vor. Um einen Platz für eine Burg zu erkunden. Sie konnten an Land nicht Fuß fassen und mussten sich verlustreich zurückziehen.

1239 bei der zweiten Fahrt gelang es den Ordensritter die Besatzung einer alten Prussenfeste- Honeda. Darauf wurde unter Welfen Herzog Otto zu Braunschweig und Lüneburg- dem Gründer von Hannover, die Burg Balga, gegenüber der damaligen Einfahrt zum Meer, ins Haff erbaut.

1242 der Aufstand der Prußen und des Swantopolp gegen den Orden beginnt und dauert fast sieben Jahre. Alle Burgen in diesem Gebiet, bis auf Elbing und Balga gehen verloren.

1243 heiratet, Markgraf Otto III. von Brandenburg Beatrix von Böhmen, Tochter des Königs Wenzel I. Deren Beziehung zum böhmischen Kaiser leitete ein Erfolgreiches Bündnis ein.

27. Mai 1290 verstirbt Beatrix von Böhmen ward Erbin von Bautzen- Oberlausitz. Durch folgende Kinder ging die Ottonische Linie hervor:
6. April 1244 – 1268, Johann III., , verliert sein Leben durch die Turnierleidenschaft.
um 1246 – 24. Juli 1298, Otto V., der Lange,
um 1255 – 6. Juli 1303 Otto VI., der kleine, oo1264 Hedwig von Österreich, wandte sich 1291 jedoch von den weltlichen Dingen ab und trat in das Kloster Lehnin ein.
um 1250 – 4. Dezember 1300, Albrecht III., oo Mechthild von Dänemark. + um 1292 Kunigunde, ?, wurde mit Bela von Ungarn verheiratet. + 20. Dezember 1316 Mathilde, ?, wurde mit Barnim von Pommern verheiratet.

1248 um; stieß von Balga aus ein Ordensheer nach Natangen vor. Bei Krücken von Prußen eingeschlossen und zur Übergabe überredet. Vierundfünfzig Ordensritter und eine größere Zahl Kreuzfahrer wurden daraufhin noch niedergemacht.

1248 in den Landschaften Pomesanien, Ermland und Natangen wurden die letzten Widerstände durch ein Kreuzheer unter den askanischen Markgrafen Otto III., Otto V. und Johann I. beseitigt.

1249 am 7. Februar, Besiegelung des Friede zu Christburg mit den prußischen Rebellen. Die pomesanischen Prußen verpflichten sich, zum Christentum überzutreten, im Gegenzug erhielten sie dafür alle persönlichen Rechte.

1254 bis 1260 Ottokar II. König von Böhmen und Markgraf von Mähren kommt dem Orden mit einem starken Heer zu Hilfe. König Ottokar errichtet 1255 am Pregel eine Burg, zu seinen Ehren fand sie darauf den Namen „Königsberg“. -Burg des Königs-

1254/ 55 zieht Markgraf Otto III. von Brandenburg mit dem Schwager Ottokar II. König von Böhmen, in Ostpreußen ein.

1257 bewirbt sich, der vorgeschlagene, Markgraf Otto III. von Brandenburg, als Thronkandidat, um die deutsche Kaiserkrone. Wählte aber Alfons X. von Kastilien, den zukünftigen Kaiser, mit.

1260, auf Anweisung das Vogt Volrad Mirabilis, finden Fünfzig Natanger Adelige, auf der Lenzenburg am Frischen Haff, durch einen Brand den Tod. Der Brandmord hatte weitreichende Folgen.

Am 20. September 1260 brach der Aufstand los. Nur wenige Ordensburgen, wie Balga und Königsberg werden gehalten.
Deutscher Orden: Mit dem Aufstand haben die Prußen alle Rechte verwirkt.

1261 half Markgraf Otto III. von Brandenburg dem König Ottokar in der Schlacht bei Kroissenburg gegen Ungarn.

1262 kam es zu einer mörderischen Schlacht bei Pokarben. – unweit des späteren Brandenburg am Frischen Haff- Dabei gerieten eine Anzahl Ritter in Gefangenschaft. Während der Siegerfeier beschlossen die Prußen einen Gefangen als Opfer für ihre Götter auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Es traf den Ritter Hirzhals, einem Jugendfreund Herkus Montes- Führer der Natanger- Es wurde dreifach gelost. Lt. der Prußen hatten die Götter bestimmt, Monte konnte nichts weiteres ausrichten. Hirzhals wurde auf ein Roß gesetzt, welches mit Holzscheiten belegt war, dabei erlitt er den Feuertod durch verbrennen bei lebendigem Leibe.

1264 im Sommer; als die Lage kritisch wurde, reiste der amtierende Hochmeister Anno von Sangerhausen, der 1256 mit Kreuzfahrerhilfe ins Reich kam, nach Rom. Um dem Papst die Situation Preußens und des Ordens darzulegen und vor allem rasche Hilfe zu erbitten. Der Hochmeister kehrte mit einer Hilfzusage nach Deutschland zurück und versuchte nunmehr auch die deutschen Fürsten für einen neuen Kreuzzug zu gewinnen.

1265 im Winter; trat Markgraf Otto III von Brandenburg mit seinem Sohn Otto V. und Bruder Markgraf Johann, in Preußen ein. Darauf bat ihn der Hochmeister Anno von Sangerhausen auf der Linie zwischen den Burgen Balga und Königsberg am Einfluß des Frischings ins Frische Haff, eine weitere Burg zu errichten.

1266 Markgraf Otto III. von Brandenburg machte sich ans Werk: Und zu seinen Ehren wurde die Festung „Brandenburg“ genannt. Die Brandenburg wurde ein wichtiger Stützpunkt des deutschen Ordens und Ausgangsort zur Erschließung des Hinterlandes.
Kurz darauf wurde die Brandenburg, bei Abwesenheit der Ordensritter, von den Warmiern, bis auf einen Turm- den Danzker, zerstört.

1266 verstirbt Markgraf Johann I. und wird im Kloster Chorin beigesetzt. Otto III. und Bruder Johann I. regierten die Mark in beispielloser Eintracht zusammen. Durch bäuerliche Siedlung, Städte- und Klostergründung erhielten daraufhin beide den Beinamen “Die Städtegründer“.



1267 half der wiedergekehrte Markgraf Otto III. von Brandenburg die Brandenburg am Frischen Haff, unter Verwendung von Steinen in den Wehrmauern, mit aufzubauen. Seitdem blieb sie ein bedeutendes Bollwerk für den Orden zwischen Balga und Königsberg.

1267, Sohn Otto V. folgte seinem Vater Markgraf Otto III. Verbündete sich mit Böhmen und bekam Krossen für die Vermittlung in Schlesien. Otto V. wurde in den nächsten Jahren Regent des Königs von Böhmen.

1267 am 9. Oktober verstirbt der Markgraf Otto III. von Brandenburg und wird in der Klosterkirche zu Straußberg beigesetzt. Durch gezieltes Vorgehen, mit Bruder Johann I., gelang es, die brandenburgisch- askanischen Linie zu Salzwedel zur einer wichtigen Großmacht zu erheben. Die Arbeit des askanischen Reiches führte Johanns I. Sohn Otto IV. erfolgreich fort.

1273 erlischt in Natangen, im Raume Heiligenbeil, der letzte prußische Widerstand.

1272 – Tod Heinrich Montes durch Verrat; da er in der Schlacht bei Pilzen, im Vorwege schwer verletzt wurde.

1283 waren die Prußen vollständig unterworfen und christianisiert

Dreiundfünfzig Jahre hat der deutsche Orden benötigt den letzten einheimischen Widerstand niederzuwerfen. Wer dabei nicht zustimmte, Christ zu werden wurde darauf hin versklavt oder exekutiert. Die prußische Sprache hielt sich bis ins 17. Jahrhundert. Erhielten blieb die Klangfarbe sowie die Familiennamen und die elf Gaue, nach den „Klans“, bis in die Gegenwart.

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