Die Lenzenburg
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Brandenburg-30-jaehriger-Krieg
Brandenburg im 30-jährigen Krieg
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Ordensburg Brandenburg

Der Orden erlitt am 22.1.1261 bei Pokarben eine schwere Niederlage, und die aufständischen Prußen bedrohten den Besitz der Haffgebiete. Der Orden mußte, wenn er sich in Warmien und in den ostwärts gelegenen Gauen behaupten wollte, einen festen Stützpunkt dafür schaffen. Er erwählte einen Platz zwischen Haff und Frischingmündung „Hier war eine Hafenanlage möglich, das Flüsschen war eine Meile aufwärts schiffbar, .. und die weite sumpfige Flussniederung verhinderte eine feindliche Umschließung.“
Wie in den Jahren vorher kamen dem Orden Kreuzfahrer zu Hilfe. Zu den vornehmsten gehörten die Askanier Johann I. und Otto III., Söhne des im Jahre 1220 verstorbenen Albrecht von Brandenburg und Urenkel Albrechts des Bären, die gleichberechtigt und in selten brüderlicher Eintracht in der Mark Brandenburg regierten, und die sich in ihrem Lande als Städtegründer bewährt hatten (Berlin und Kölln, Spandau, Straußberg, Fürstenwalde /Spree, Landsberg, Schwedt /Oder ua).
Zwischen 1248 und 1266 unternahm Markgraf Otto III. fünf Kreuzzüge nach Preußen, 1265 kam er mit einem Kreuzheer zum 3. Mal nach Preußen, ihn begleiteten sein Sohn Otto und sein Bruder Johann. In dem milden Winter, in dem Kriegszüge kaum möglich waren, erbauten die Kreuzfahrer 1266 mit der brudyr rath eyne burg bey den Vrisching an daz hab. Dy burg nante her Braninburg nach seyner hauptstat, wie die „Ältere Hochmeisterchronik“ berichtet. Erster Komtur der Brandenburg wurde der Ordensmarschall Friedrich von Holdenstedt.
Die Prußen fühlten sich durch diese Ordensfeste von neuem bedroht und fanden bald Gelegenheit, sie zu zerstören: Die Markgrafen von Brandenburg waren heimgezogen. Der Komtur von Holdenstedt, der in der Holz-Erde-Burg nur wenige Ordenskrieger zurückgelassen hatte, verheerte das Gebiet Sollau bei Kreuzburg. Währenddessen überfiel der ermländische Gauführer Glappo mit seinen Warmiern die Brandenburg und verbrannte sie. Eine Prußin hatte ihm den Auszug fast der gesamten Besatzung gemeldet. Als der Komtur hiervon erfuhr, eilte er nach Königsberg, kehrte zu Schiff mit einer Hilfstruppe nach Brandenburg zurück und konnte die auf einem Turm (Danzker?) eingeschlossenen und sich wehrenden Ordensbrüder nebst dem Gesinde retten und fortführen.
Im Frühjahr 1267 unternahm Markgraf Otto von Brandenburg – in seinem letzten Lebensjahr, er + 9.10.1267 – eine neue Kreuzfahrt nach Preußen und erbaute die Brandenburg von neuem, wie der Chronist Jeroschin erzählt:

Und buwte mit der brudre rat und baute mit der Brüder Rat
Abir an die selbe stat hier an der selben Stelle
Ein andir burc, di er ouch liz eine andere Burg, die er auch ließ
Nennen als er die erste hiz. Nenen, wie die erste hieß.

Die Kämpfe gegen die aufständischen Warmier und Natanger waren im Jahre 1273 beendet, und an dem Aufstand der Prußen im Jahre 1277 beteiligten sich Samländer, Ermländer und Natanger nicht. Deshalb konnten die Ordensritter die als Holz- und Erdwerk errichtete Anlage von um 1270 ab in Stein ausbauen. Für diese Zeit sprechen nach Steinbrecht und Clasen die in den Trümmern der Burg gefundenen Formsteine.

Grundriss Ordensburg

Grundriß der Ordensburg nach Conrad Steinbrecht

Um das Burggebiet auf dem Haffufer rechts der Frischingsmündung abzuschirmen, war es von einem hakenfürmigen Graben umzogen und nach dem Haff durch einen Kanal gesichert, der den rechten Frischingarm, den Roßker, bildete. Er ist 1886 teilweise zugeschüttet worden, als der Hafen erbaut und dem Frischin ein gerader Lauf gegeben wurde. Das Gelände zwischen Flussmündung und Schlossgelände hieß bis in die jüngste Vergangenheit der Roßker. Die Burg war also durch den Frischin, den Haffkanal und einen breiten Graben geschützt. Sie konnte in eine Insel verwandelt werden. Den östlichen Grabenteil durchfloß ein in das Haff mündender Bach, der ihm das nötige Wasser zuführte. Dies konnte durch ein Stauwerk festgehalten werden, da der Bodern aus fetter undurchlässiger Lette besteht.

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