Antwort auf: Kreis Heiligenbeil – Heimatgeschichtliches aus Zeitungen

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    Bereits im Buch: Beleihungsurkunde für Preußisch Thirau 1469

    Original vorhanden. Abschrift ist im balgischen schwarzen Hausbuch im Staatsarchiv zu Königsberg nicht zu finden.

    Wir Bruder Seiffrid, ulach von Swarzbergk, Kompthur Zur Blage unde oberster trappir deutsches ordens Bekennen in desßen unser offenen brieffe allen unde eglichen die en Sehen horen odder leßen, daß wir mit rathe wisßen willen unde geheyße deß erwirdigen Herren Heinrich Rewß von Plawen, des Homeisters, Stadhelder unde Kompthur zu Morunge unde auch des convents zur Balge Geben, vorschreiben unde vorlegen unserm getrewen manne Hans Leymann e munde senen rechten erben unde nachkomlingen zwelf Huben unde achtzeen morgen wesen zw preussche Tyraw an acker weden welden pusschen streuchen masße zu maller moßen sulch gut unser orden Zemor inbesitzungen hat geh.t Wunde ob eß sich gesille daß sulche zwelff Huben unde achtzeen morgen weesen hernachmals gemesßen werden onnde weniger gefunden werden die darb man nicht vorgefunden noche denne die alden grenitzen Inne halben Geden und vorleyen sulche zwelff Huben unde achtzeen morgen wessen dem obengedachten Hans Leenmann em vunde seinen rechten erben vunde Nachkomlingen zu Colmeschem rechte also daß her omb vunde allen unse zu nochfiren pflichtigk sal seyn einen redelichen platen Dienst zw thun in allen geschreyen Reeßen vunde Herfarten wenne wenne wie dicke vunde wohyn her von umb edder von unsers ordens brüder geheißen wirth duch soll her umb u#vnude allen unsern nachkömlingen far Jezlichen offe Santh mertens tagk zen ork .. eyn krampfunt wachs vnnde enen colmeschen pfennigk Vnnde off den selbigen sante martens tagk sul her vnnde seine rechten erbe vnnde nachkömlinge vnns vnns allen vuse zu nachffaren off vnser sloß Balge pflichtigk sein zw geben von der pflugk enen scheffell racken vnde einen wessen dessen obengeschrebenen sachen haben wir zw merem betentniß vnser Amptsigill an desßen brieff lasßen hangen der gegeben ist off vnsem Slosße balge am tagk Invenaonis sancte ernicis an der Jarzal unsers Herren Tawßentvierhunderth darnach Im newen vnnde Segsigsien Jar Sieben wurde aber sem geweßen die Ersamen vnnde geistlichen Herren Heinrich Hoenpusch unser Hawßkompthur Johann von der aa vnser Kumpan Sixt von mavren u#vußer fischmeister Symon Donner vnser Pristerbruder Barckard Benge, Johann von Wolmuth unser convenisbruder Michael Pilgerim u#vnser Cappelan vnnde ander trawwirdige lewthe mher.“

    v am Anfange eines Wortes ist meist u zu lesen.

    Der Inhalt dieser Urkunde, die sich im Besitze eines hiesigen Bürgers befindet, lautet kurz so:

    „Siegfried Flach von Schwarzburg, Komthur zu Balga verleiht mit Genehmigung des Hochmeisters Heinrich Reuß von Plauen an Hans Lehmann 12 Hufen und 18 Morgen zu kölmischem Rechte. Sollte es sich bei späterer Vermessung herausstellen, daß das Dorf nicht so groß sein, so solle er trotzdem seine alten Grenzen behalten. Dafür soll er zu allen Kriegen und Heerfahrten auf einem Roß gepanzert erscheinen und jährlich zu Martini (11. Nov.) 1 Krampfund Wachs, 1 kölmischen Pfennig und von jedem Pfluge (1 Pflug = 2 ½ Hufen) 1 Scheffel Weizen und 1 Scheffel Roggen auf dem Schlosse Balga abliefern. Tag der Verleihung ist der Inventionus St. Erucis (3. bzw. 15. Mai 1469“ –

    Bereits im Buch: Aus der Heimatgeschichte Gründungsurkunde von Rehfeld.

    Im nächsten Sommer wird das Dorf Rehfeld Gelegenheit haben sein 600-jähriges Bestehen zu feiern.

    Vielleicht wird die Gründungsurkunde doch noch irgendwo als ein geheimnisvolles Schriftstück mit verblassten schwer leserlichen Schriftzügen aufbewahrt. Wir bringen hiermit eine Abschrift der Urkunde aus dem Balgaschen schwarzen Hausbuche, das im Staatsarchiv zu Königsberg augbewahrt wird.

    Die Urkunde ist da zunächst in lateinischer und dann in deutscher Schrift aufgeschrieben. Der Inhalt ist kurz so:

    Der Komtur Heinrich von Ora verleiht dem deutschen Ansiedler 50 Hufen Land zur Besetzung, jede 10. Hufe, also 5 Hufen darf er für sich und seine Nachkommen scharwerksfrei behalten. Den Rest hat er mit Bauern zu besiedeln, die scharwerken und das Pflugkorn leisten. An Pflugkorn war gewöhnlich von einem Pfluge = 2 ½ Hufen 1 1 Scheffel Weizen und Roggen aufzubringen. Da das Land noch urbar zu machen war, wurden 10 Freijahre gewährt. Als Abgabe zur Anerkenntnis der Herrschaft hatte Hermann, der das Schulzenamt erhielt, jedes Jahr zu Martini dreiviertel Mark zu zahlen, die Mark zu 30 Pfennigen gerechnet, und drei Hühner in Balga abzuliefern. Als Dorfschulze war er zugleich Richter, durfte aber nur Fälle aburteilen, wo die Strafe drei Schillinge oder weniger betrug. Schwerere Fälle und Gerichte an Hals und Hand durften nur vom Komtur oder seinen Boten abgeurteilt werden, doch erhielt bei solchen Fällen der Schulze den dritten Teil des Strafgeldes. Über die eingeborenen Preußen behielt sich der Komtur stets die Gerichtsbarkeit vor. An die Urkunde, die auf Pergament (Tierfell) geschrieben war, wurde das Wachssiegel gehängt. Auf diese Urkunde wurde noch im 18. Jahrhundert immer wieder bei Aufstellung der Amtsrechnungen bezug genommen.

    Des Dorfes Rehfeld Handfeste vor Deutsche.

    In dem Namen des Herrn. Amen. Wir Bruder Albrecht von Ora, Komtur zu Balga. Wir begehren offenbahr zu werden allen Christgläubigen, die diesen Brief sehen oder hören, lesen, daß wir aus Wissen, Rat und Vollwort unserer Bruder haben ausgesagt, ein deutsch Dorf genannt Rehfeld mit Zubehörung hier nach verschreiben diesselbige Dorf mit fünfzig Huben, zusagen unter kölmischen Rechte, jedoch ausgenommen jährlich Getreide, das man nennt Pflugkorn, von welchem wir wollten die Besitzer der Huben, desselbigen Dorfes keinen ausgenommen. Wir haben verliehen dem ehrsamen Manne Hermann, dem Schulzen desselbigen Dorfes, welcher darnach sorgen der Besitzunge zu zehn Huben, die zehnte Hube gleich mit gleich mit denen von Mingen (Schreibfehler, muß heißen Kingern, Kindern) oder nachkommlingen, frei gänzlich ohne alles Scharwerk ewig besitzen, aber von einer jeglichen der andern Huben, so vergangen ist die freien zehn Jahre, in dem elften Jahre alle die zusammen sein in dem Gute durch denselbigen Hermann oder nachkönnlingen werden schuldig zu geben drei Vierding Pfennig zwanziger und geben muntze und drei Hühner ab jahre in dem Feste des heiligen Martini unserm Hause zur Balge. In demselbigen Dorfe so irwie und zu lassen mit willen der Bruder, daß man möge bauen einen Krug dort mehro, das gerichte in dem Dorfe, das von vier Schillingen und benidder, die Schillinge wollen wir dem Schulzen zugehören, aber den Leuten wohnende in dem Dorfe, in Gerichten Hals und Hand, solle Hermann den dritten Pfennig, jedoch der Schulze soll nicht dieselbigen gerichte richten, ohne die brüdern oder ihre Boten dazu gesand in das sie walten, dazu. Dazu seine auch fortmehro die Preußen, die nicht in dem Dorfe wohnen, sondern von anderwegen kommen, ob dieselbigen etwa ohngesehn oder aber treten diese Übertretung und untat sollen richten die Brudern und mehre von den gerichten sollen zugehören, zu dem Schulzen oder seinen erblingen in kl#einem cheite? Unde auf dieses unser Beteiligung macht der ewigen Festigkeit möge behalten, so haben wir diesem gegenwärtigen Brief, dar über beschrieben mit under Schrift bezeugen lassen, befestigen mit dem Ingesiegel unsers Hauses. Wir Bruder Heinrich von Evoluffdorf, Stadt Halter des Komptures, Bruder Gerhardus von Arnstein, Bruder Seifried von Muntur, Bruder Seifried von Golke, Bruder Johann ein Meister Schwielburge ?, Bruder Johann ein Beckermeister, Bruder Gerhardus ein Prister und auch viele andere feste Männer des Glaubens Geben Anno Domini1322. Sechster Tag Kalender Mondis Augusti.