Dümpelkrug im Kreis Heiligenbeil
Eine Sammlung von Dokumenten, Aufzeichnungen und Daten für das Kirchspiel Brandenburg aus dem Nachlass der Ahnenforscherin Karin Rauschning
Amtsbezirk: Pokarben
Amtsvorsteher: v. Platen, Tengen
Gemeindevorsteher: Neubert, Pokarben
Kirchspiel: Brandenburg
Postanstalt: Brandenburg
(Seite 76 rechts / Seite 77 links Adreßbuch Kreis Heiligenbeil von 1926)
Es gab ein Dorf Dümpelkrug, Krs. Heiligenbeil, Amtsgericht Zinten, Post Brandenburg, Eisenbahn Kobbelbude, 1911 37 Einwohner
Bei Lange wird es als kleines Gehöft bezeichnet, das 31 km nordöstlich von Heiligenbeil lag, zur Gemeinde Pokarben und zum Kirchspiel Brandenburg (Frisches Haff) gehörte.
Dümpelkrug / adl. Krug zum adl. Gut Tengen gehoerend / Untergerichtsbarkeit beim Patronat Tengen in Königsberg /
eingepfarrt zum evangelischen Kspl Brandenburg / nächste Post in Brandenburg / 1 Wohngebaeude / 46 Einwohner (45
evangelisch, 1 katholisch) / Sprache: Deutsch Gut Tengen heisst es: standschaftsfähiges Rittergut gemäss Section I der
Rittergutsmatrikel, mit 9 Wohngbäuden und 132 Einwohnern, dazu gehört das adl. Dorf Tengen mit einem Gebäude und 13 Einwohnern. Im nicht-adl. Dorf Tengen wohnen weitere 31 Einwohner in 3 Gebäuden
Einwohnerzahl 1.12.1910 der Gemeinde: Dümpelkrug – 37
Einwohner von Dümpelkrug - Stand 1926
Quelle: Seite 77 links Adreßbuch Kreis Heiligenbeil von 1926
Albert Kinder, Besitzer
- Fritz Brosch, Arbeiter
- Gustav Biesen, Arbeiter
- Wilhelm Reimann, Arbeiter
- Karl Rubbel, Arbeiter
- Albert Scheffler, Arbeiter
- Paul Schliwa, Deputant
- Anton Schmeier, Oberschweizer
- Wilhelmine Sprung, Witwe
Der Frisching
Der nördliche Teil unseres Kreises wird von dem Frisching, einem in gewundenem Laufe dahinfließenden Flusse, in einer Länge von etwa 12 Kilometer durchzogen. Kaspar Hennenberger beschreibt ihn im Anhang seiner „Erclerung“ der preußischen größeren Landtafel oder Mappen aus dem Jahre 1595 folgendermaßen
Der Frisching, der dem Zehlaubruch entspring und gemächlich durch die grüne Wiesenebene der Huntau fließt, speist mit seinem Wasser kurz vor der Einmündung in das Frische Haff den Hafen von Brandenburg. Boote liegen an den Stegen vor den Fischerhäusern zur Linken. Stangen, die zum Trocknen der Netze dienen, stecken im Wasser. Eine eiserne Bogenbrücke legt sich im Zuge der von Berlin nach Königsberg führenden Reichsstraße 1 über das Flussbett. Das Gasthaus mit dem Ausspann jenseits der Brücke sah goldene Tage, als noch auf der vielbefahrenen Straße Handelsgüter und Getreide auf Wagenrädern befördert wurden. Überall, wo man geht und steht in den Gassen des langausgedehnten Marktfleckens, zieht der Turm der alten Ordenskirche den Blick auf sich.
Am Kreuzweg bei Frisching
An den Kreuzwegen ist es nie geheuer gewesen, das mußte auch ein Mann aus Frisching erfahren, als er in einer Nacht allein vom Blankenauer Walde her in sein Dorf zurückkehren wollte. Als er an einen Kreuzweg kam, stand da plötzlich ein kleines Kalb, das sich sofort zutraulich an ihn anschmiegte. Der Mann dachte nun, daß das Tier wohl ein betrunkener Fleischer von seinem Wagen verloren hat und beschloß sofort, es mitzunehmen und heimlich zu schlachten. Also lud er sich das Kalb auf seine Schultern, umfasste die Vorder- und Hinterbeine und stapfte seinem Dorf zu. Aber die Last wurde bald schwerer und schwerer, daß er unter ihr ächzte und stohnte und sie schließlich gar absetzen mußte. Da sah der Mann nun zu seinem Entsetzen, daß das Kalb schon so groß wie ein einjähriges Tier geworden war und ihn höhnisch anstierte. Ihn erfasste ein Grausen, denn er merkte, daß es nicht mit rechten Dingen zuging, deshalb ließ er das Tier stehen und lief nach Hause, so schnell er nur konnte. Doch das Kalb lief hinter ihm her, wurde immer größer dabei und begleitete ihn bis zu seiner Haustüre. Atemlos langte der Mann in seinem Hause an, und vor Grauen standen ihm alle Haare zu Berge. Er wurde darauf sehr krank, und nach drei Tagen war er schon tot.