Mühlenfeld
Eine Sammlung von Dokumenten, Aufzeichnungen und Daten für das Kirchspiel Eichholz aus dem Nachlass von der Ahnenforscherin Karin Rauschning
Amtsbezirk: Eichholz, Amtsvorsteher: Lange, Königlich Gehdau, Gutsvorsteher, Arendt, Mühlenfeld, Kirchspiel: Eichholz, Landjägeramt: Lichtenfeld, Postanstalt: Lichtenfeld.
Die Gemeinschaftsteilungsverordnung vom 7.6.1821 findet in den Ortschaften durch die Generalkommission in Ostpr. Zu Königsberg statt. Separationstabellen geben über die Feldregulierungen Auskunft:
1820 – Mühlenfeld: 2 Wohnhäuser, 3 Feuerstellen, 16 Personen
Nach den Vermessungs-Bonitierungs-Rezeß 1835 hat die Feldmark von Mühlenfeld 297 Morgen:
1905 – Mühlenfeld: 76 ha Gesamtfläche, 2 Wohnhäuser, 2 Haushaltungen, Ortsanwesende 15 Pers., männl. 15 Personen (Gemeindelexikon-Vorlkszählung 1.12.1905), besaß eine ziemlich große Kiesgrube, die Kies für die Kunststraßen und für den Bau der Schule in Lichtenfeld lieferte.
Das etwa 76 ha große adlige Gut Mühlenfeld ist aus den im 16.Jahrhundert zur Mühle Lichtenfeld gehörenden Ländereien (2 Hufen) entstanden. 1575 heißt es: Der Müller hat 2 Hufen, „die In einem sonderlichen felde ligen“ das heißt abseits der Lichtenfelder Dorflage. Die Mühle war schon um 1600 nicht mehr vorhanden. Lichtenfeld wird in der Zeit von 1548-1619 mit 62 Hufen angegeben, evtl. mit in den Besitz der Familie Rauter übergegangen, bis es im Hufenschoßprotokoll von 1718 heißt, daß 2 Hufen „abgeschnitten sind und jetzo mühlen Feldt genandt werden“. Um 1700 sind sie von einem Müller Christoph Mück (Moeck) aus Groß Steegen erworben worden, 1718 sind als Besitzer Christian Micken Erben als Besitzer aufgeführt. 1787-1827 Johann Gottlieb Kühnast, 1827-1835 Gotthard Hantel. Ab ca.1835 war Mühlenfeld im Besitz der Familie Arendt. Ihre Nachkommen veräußerten das Gut 1902/03 an den letzten Besitzer Albert Arendt. (Heimatblatt Heiligenbeil S.168ff)
Das westlichste Gebiet des Dorfes Lichtenfeld und das nördliche Gelände des Gutes Mühlenfeld werden von Nord nach Süd von der Warnau durchflossen. In nassen Jahren, z.B. 1851, 1867, 1880, 1885 (P. Boldt) und 1928 führte sie der Passarge große Wassermengen zu und überschwemmte die anliegenden Wiesen und Weiden, auf denen mitunter der Schwarze Storch beobachtet werden konnte, er war im Kildehner Walde heimisch. In manchen Jahren war die Warnau reich an Fischen und Krebsen. Von Osten her empfängt die Warnau zwei Nebenbäche, die die Dorfgemarkung Lichtenfeld wetwa 500 bis 700 m nördlich bzw. südlich des Dorfes durchziehen. Das südliche Bächlein berührt den 126,9 m über NN hohen Heiligen Berg. Ob der Name auf einen Kultort der Prußen hindeutet, kann nicht bewiesen werden. Nach einigen Landsleuten wurde der Heilige Berg auch Marters Berg genannt, auf ihm wurden Johannisfeuer abgebrannt.
Im Gelände des Gutes Mühlenfeld fließt ein kleiner Bach von rechts der Warnau zu; er wird der Gelbe Graben (Geeler Groawe) genannt. Er hat die
Bewohner einst zu einem scherzhaften Ausspruch veranlasst. Wenn im Dorfkrug sich jemand mit seinen Heldentaten, z.B. im Ersten Weltkrieg brüstete und als Angeber bekannt war, erhielt er die spöttische Antwort: „ Du werscht doch bloß öm Mehleföldsche Geele Groawe Pogge rewerhelpe.“ Dann verstummte der Schwadroneur meistens.
Vor mehreren Jahrhunderten waren weite Teile des Dorf- und Gutsareals mit Wald bestanden.
Unmittelbar westlich Lichtenfeld liegt das Gut Mühlenfeld (kuppen- und hügelreiche Landschaft, Moränengebiet des
Stablack im südlichen Kreiszipfel), das bis 1928 einen selbständigen Gutsbezirk bildete, seitdem zur Landgemeinde Müngen gehörte.
Mühlenfeld ist aus den 2 Hufen entstanden, die im 16.Jahrhundert zur Mühle Lichtenfeld gehörten. 1575 heißt es: Der Müller hat 2 Hufen, die In einem sonderlichen felde ligen, d.h. abseits der Lichtenfelder Dorflage (Ostpreußen Folge 1279 S. 375). Als Lichtenfeld 1548 in adligen Besitz kam Heimatblatt Heiligenbeil Folge 23 Artikel von E.J. Guttzeit und Herbert Arendt
Einwohner Mühlenfeld im Jahre 1926
- Albert Arendt, Gutsbesitzer in Mühlenfeld S113r Adreßbuch Kreis Heiligenbeil 1926
- Marie Beeck, Witwe in Mühlenfeld S113r Adreßbuch Kreis Heiligenbeil 1926
- Friedrich Hantel, Deputant in Mühlenfeld S113r Adreßbuch Kreis Heiligenbeil 1926