Teltower Kreisblatt Nr. 64 Jahrgang 37 vom 30.05.1893

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      Seite 4
      Am 28. Mai, 5 1/2 Uhr nachmittags, verschied sanft nach kurzem Krankenlager unsere innigstgeliebte und sorgsame Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Urgrossmutter, die verwittwete Rentiere Henriette Sarre geb. Rüdiger im 83. Lebensjahre. Dies Zeigen, um stille Theilnahme bittend, tiefbetrübt an, Schöneberg, Hauptstr. 84, den 29. Mai 1893 die trauernden Hinterbliebenen.
      Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 31. Mai nachmittags 4 Uhr vom Trauerhaus, Hauptstraße 84 aus, statt

      Am 27. Mai Abends, entschlief sanft nach kurzem schweren Leiden mein innigstgeliebter Mann, unser guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Enkel Johann Bolze im 37 Lebensjahre, Dt.-Wilmersdorf, den 28. Mai 1893, Ida Bolze geb. Herzsprung nebst Kinder
      Die Beerdigung findet Dienstag, den 30 Mai, Nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause Berlinerstraße 146 aus statt

      Allen Verwandten und Freunden die Trauer-Nachricht, dass unsere gute Mutter, Grossmutter, Schwester und Tante, die verwittwete Gastwirthin Charlotte Kopsch geb. Klekebusch nach langem Leiden im Alter von 66 Jahren gestern Nacht um 12 ? Uhr sanft entschlafen ist. Gr.-Ziethen, den 29. Mai 1893, die Trauernden Hinterbliebenen
      Die Beerdigung findet am Donnerstag, Nachmittag 4 Uhr statt

      Danksagung
      Für die vielen Beweise inniger Theilnahme bei dem Hinscheiden meiner geliebten Gattin, unserer treuen Mutter, Tochter und Schwester sagen wir allen insbesondere Herrn Prediger Rochow für die trostreichen Worte am Grabe der Entschlafenen unsern tiefgefühltesten Dank, Grünau, den 27. Mai 1893, Im Namen der Hinterbliebenen Carl Wicke

      Bekanntmachung
      Der Heilgehilfe Herr Wilhelm Hardege hierorts wohnhaft, ist zum Fleischbeschauer des Gemeindebezirks Adlershof von mir aufgestellt und in sein Amt am heutigen Tage eingeführt worden, Adlershof, den 25. Mai 1893 Der Amtsvorsteher von Oppen

      Zwangsversteigerung
      Das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Groß-Lichterfelde Band 29, Blatt Nr. 882 auf den Namen des Maurermeisters Hermann Telemann und der verehelichten Kaufmann Johanna Schmidt verwittweten Hoffmann geb. Günther eingetragenen zu Groß-Lichterfelde belegenen Grundstücks wird aufgehoben. Die Termine vom 5. und 8. Juni 1893 fallen fort. Berlin, den 24. Mai 1893 Königliches Amtsgericht II, Abth. 17. gez.: Schulz

      Konkursverfahren
      Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Erich Otto zu Wilmersdorf, Berlinerstraße 146 ist heute infolge Schlußvertheilung der Masse aufgehoben worden, Berlin, den 25. Mai 1893, Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts II Abtheilung 17 Moritz

      #9331

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        Seite 5

        Gestern Mittag 12 1/2 Uhr entschlief nach schwerem Leiden unsere inniggeliebte Gattin, Tochter, Schwester und Schwägerin, Anna Lüderitz geb. Purack, Gross-Lichterfelde, den 29. Mai 1893, Im Namen der Hinterbliebenen, der tiefbetrübte Gatte E. Lüderitz
        Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 31. d. Mts. 4 Uhr Nachmittags auf dem Kirchhof hinter der Schützenkaserne von der Leichenhalle aus statt

        Danksagung
        Für die vielen Beweise der Liebe und Theilnahme, welche uns gelegentlich des Heimgangs unseres theuren unvergeßlichen Sohnes und Bruders Carl Schulze von Nah und Fern zugegangen sind, sagen wir hierdurch allen Verwandten und Bekannten, sowie dem Lehrer Kollegim der Gemeindeschule II, dem activen Corps der hiesigen freiw. Feuerwehr, dem Gesangverein „Liedertafel“ und besonders dem Prediger Herrn Steinemann für seine tröstenden Worte unseren herzlichsten Dank. Groß-Lichterfelde, den 29. Mai 1893, Die trauernden Hinterbliebenen

        Geschäftsanzeigen (nur die Namen)
        Schuffelhauser P., Steinsetzermeister, Gross-Lichterfelde, Ring-Straße 117
        Schmidt C., Steglitz, Schützen-Strasse Nr. 47
        Christiani J. Kunst-, Bau- und Maschinen-Schlosserei, Groß-Lichterfelde, Brauerstraße 5
        Erfurt Max, Groß-Lichterfelde, Beethovenstraße
        Reissner Georg, am Cadettenhausen
        Fiedler A. Drogerie, Groß-Lichterfelde, Steglitzerstraße 47
        Remus Paul, Groß-Lichterfelde
        Nietsch F. Berlin, Friedrichstr. 245 – Geschäft: WWilhelmst. 109
        Cementbau-Gesellschaft Johannes Müller Marx & Co., Berlin So., Wassergasse 29
        Hille Max, Charlottenburg(Berlin W.), Kantstraße 153
        Baer Fr. (Bazar), Lichterfelde
        Hartrath Heinrich, Südende
        Liehr H., Teltow
        Wolff H., Mariendorf, Chaussee 24
        Voigt Fritz, Schöneberg, Friedenauerstr. 90
        Arndt Max, Berlin W., Königgrätzerstr. 128
        C. van der Smissen, Steglitz-Berlin
        Britz bei Berlin, Chausseestraße Nr. 60

        #9333

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          Seite 6

          Zehlendorf, 25. Mai
          …..wo als Wahlvorsteher Herr Hochbaum und als dessen Stellvertreter Herr Knöpges sangiert……dieses Bezirks üben ihr Wahlrecht im „Kaiserhof“ aus, wo der Gemeinde-Vorsteher Schweitzer als Wahlvorsteher und Herr Friedel – Schlachkensee als sein Stellvertreter fungiert….

          Steglitz, 29. Mai
          …. Die freiwillige Feuerwhr hielt am Sonnabend in Albrechtshof ihre diesjährige General-Versammlung ab. Der Vorsitzende Herr Rechtsanwalt Schiemang berichtet, …. – Herr Brandmeister Landesbau-Inspektor Techow bemerkte: …..Vom alten Kommando ist nur Oberfeuerwehrmann Gabriel geblieben…….In diesem Falle stehen sie unter dem Kommando des Brandmeisters, sonst unter dem des Oberfeuerwehrmanns Adler……. – Den Kassenbericht erstat Herr Steuererheber Krüger: … Herr Geheimer Rechnungsrath Steinmeister berichtet Namens der Rechungsprüfer-Kommission:…….Durch Stimmzettel werden gewählt: Zum Schriftführer Herr stud. Weiß, zu Beiseitzern die Herren Neke und Döring…….Zu Rechnungsprüfern werden die Herren Geheimer Rechnungsrath Steinmeister, Oberfeuerwehrmann Gabriel und Feuerwehrmann Rackow wiedergewählt. Hierauf nimmt Herr Rentier Lademann das Wort zu folgender Ansprache:……

          Schöneberg, 29. Mai
          Wie uns aus Schöneberg amtlich mitgetheilt wird, hat nach Ausweis der Melderegister weder 1892 noch 1893 ein Arbeiter Groß in der Hauptstraße zu Schöneberg gewohnt:

          Friedenau, 27. Mai
          – Durch einen Revolverschuß versuchte am Mittwoch Abend in der Rheinstraße Nr. 65 der im Anfang der 40er Jahre stehende Schlächtermeister Meyer sich das Leben zu nehmen. Er hat sich in die linke Brust geschossen und liegt jetzt hoffnungslos darnieder und verweigert überhaupt das Motiv über Veranlassung zu der That anzugeben.

          Nowawes, 29. Mai
          In verflossener Woche gelangte der Landfriedensbruchartige Nowaweser Krawall von 16. Juli vorigen Jahres vor der Potsdamer Strafkammer zur Verhandlung. Angeklagte waren, Webermeister August Schmidt, dessen Ehefrau Marie Schmidt, deren Sohn Max und der Webergeselle Hiemke. Der „General-Anzeiger“ schildert Hergang und Thatbestand folgendermaßen: Der jetzt in Sperenberg stationierte Gendarm Schmoldt hatte am 16. Juli Abends 9 Uhr den kleinen Richard Schmidt in Verdacht gehabt, dass derselbe auf unrechtmäßige Art in Besitz von Backwaren gekommen sei und stellte diesbezüglich Fragen an denselben, welche den Jähzorn der Angehörigen des kleinen Schmidt erregten. Zunächst stellte der angeklagte Vater den Beamten zur Rede, später eilte der Sohn Max demselben nach und belästigte ihn in so arger Weise, daß Schmoldt – gestützt auf eine gegen Max Schmidt ergangene Strafantritts-requisition – den erregten Mann für verhaftet erklärte. Hiergegen protestierte derselbe energisch, infolgedessen der Beamte nach ihm griff, nun aber selbst gepackt wurde. Im darauffolgenden Ringen zog der Gendarm den Säbel, der ihm indeß sammt dem Helm entrissen wurde. Um dem entfliehenden Schmidt die Waffen wieder zu entreißen, begab sich Schmoldt auf das Gehöft und drohte hier mit dem Revolver, woraufhin ihm Frau Schmidt Säbel und Helm zurückbrachte. Während Schmoldt sich jetzt veranlaßt sah, die Feuerwehr zu requirieren, da es nachgerade 10 Uhr geworden war und dichte Menschenmassen das Gehöft umdrängten, eilten noch die Gendarmen George und Rösicke und der Nachtwächter Bartel herbei. Als der bald zurückkehrende Schmoldt auch die Frau Schmidt auf Grund einer Strafantritts-Requisition festnehmen wollte, stieg der Tumult aufs höchste. Die Angehörigen versuchten die Frau dem Beamten zu entreißen: Hiemke rief mit drohend erhobener Schnapsflasche: „Hunde geht zurück, sonst schlage ich euch mit de Pulle vor´n Kopp, ihr Blutsauger!“ Auch sonst aus der Menge heraus wurden Drohworte laut, es wurde mit Steinen geworfen, so daß sich der Gendarm Rösicke zu der erstgemeinten Drohnung genöthigt sah, er werde mit dem Revolver dazwischen schießen, wenn das Publikum nicht zurückgehe. Auf dem Weitertransport appellierte Hiemke an die Arbeiterschaft zwecks einer Befreiung und riß dem Schmoldt die Achselklappe sammt dem Uniformrock entzwei. Leider gelang es infolge der herrschenden Dunkelheit den Beamten nicht, die Namen der zahlreichen Exzedenten festzustellen. Der Gerichtshof nimmt an, daß der Gendarm Schmoldt nicht in berechtigter Ausübung seines Amtes gehandelt hat, als er Frau und Max Schmidt für verhaftet erklärte. Es wird deshalb sowohl die Frau, wie Max Schmidt von der Anklage des Widerstandes gegen die Staatsgewalt freigesprochen. Max aber wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu 4 Wochen, sein Vater wegen einer vollendeten und zwei versuchter Gefangenenbefreiungen zu 14 Tagen, Hiemke wegen Gefangenenbefreiung, fortgesetzter Körperverletzung und öffentlicher Beleidigung zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt, wovon zwei Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet werden. Den beleidigten Beamten wird die Publikationsbefugniß zuerkannt. Von der Anklage der vorsätzlichen Sachbeschädigung wird Hiemke freigesprochen, da angenommen wird er habe dem Schmoldt nicht absichtilich die Uniform zerrissen.

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            Seite 7

            Geschäfts-Weiterführung
            Mit Gegenwärtigem gestatte ich mir die ergebene Anzeige, das ich nach dem Tode meines Gatten des Kaufmanns Carl Priewe zu Zossen, daß Geschäft in unveränderter Weise unter der bisherigen Firma weiterführen werde. Ich bitte ergebenst, daß dem Verstorbenen so lange und in so reichem Maaße geschenkte Vertrauen, geneigtest auf mich übertragen zu wollen und werde ich stets bemüht sein, dasselbe zu rechtfertigen. Witwe Flora Priewe

            Geschäftsanzeigen (nur Namen)
            Strock J., Berlin S., Dresdenerstraße 63 I.
            Köppen C. L. , Berlin, Alte Jacobstraße 132, Gegr. 1862
            Stark A., Trebbin
            Krieger Oswald, Berlin, Röckernstraße 137
            Lach A., Coepenick, Grünauerstraße 64
            Würkel, Mariendorf, Ackerstraße 6
            Carl Erdmann, Berlin S., Annenstraße 17/18
            Priemel Reinh., Berlin SW., Friedrichstraße 250
            Querhammel G., Gross-Lichterfelde, Jungfernstieg 30
            Ehmke C., Gross-Lichterfelde, Steglitzerstraße 27
            Remus P., Gross-Lichterfelde, Steglitzerstraße 47
            Fabrik A. Michaelis, Berlin SW, Friedrichstraße Nr. 7
            Neukrantz Albert, Berlin, Brenzlauerstraße 4
            Kunze W., Tempelhof, Neuer Friedhof
            Goldmann W., Schöneberg, Helmstraße 5
            Mosse Rudolf, Berlin SW
            Bollensdorf Rud. in Steglitz
            Frau Reg.-Rath Friedensburg, Steglitz, Friedrichstraße 10
            Doerre, Schlossermeister, Marienfelde
            Scheil, Berlin, Friedrichstraße 249, Hof
            Bülow A., Berlin O., Madaistraße 12, am Schlesischen Bahnhof
            Rudolph H., Dt.-Wilmersdorf, Wilhelmsaue 112

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