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Nr. 22 vom 03.06.1824
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Gutes gewalztes, schwarzes Eisenblech in Tafeln von 3 1/2 ibs 9 Pfund schwer, 26 Zoll hoch und 20 Zoll breit, wird bei mir, sowohl in Einzelnen als auch in Centnern, das Pfund zu 2 1/2 ggr, verkauft. Auch bin ich stets mit einem bedeutenden Lager Breslauer und andern Eisen versehen, so daß jeder Käufer bei den billigen Preisen auch eine genügende Auswahl in Sorten des Eisens finden soll.
Christian Gottlieb Schinck, Eisenhändler, Nicolai-Gasse Nr. 283
Nr. 23 vom 10.06.1824
Die zu Budissin versorbene Frau von Herzberg, geborne von Metzradt, hat in ihrem hinterlassenen Testamente dem Armuth in dem Dorfe Jahmem, Rothenburgschen Kreises ein Vermächtniß von 100 Reichsthaler ausgesetzt.
Am 26. Mai starb in Peterswalde in Schlesien Herr Christian Friedrich, Reichsgraf zu Stolberg-Wernigerode, Ritter des schwarezen und rothen Adlerordens des Johannittenordens Comthur, Domherr zu Halberstadt und Propst zu Waldeck.
In Herrnbut starb am 2. Juni der königl. sächs. Amtshauptmann Herr Carl Heinrich Ludwig von Heinitz auf Weicha
Am 3. Juni starb in Görlitz im 51sten Jahre seines Lebens der königl. preuß. Justizrath und Criminalrichter Herr Carl Heinrich Anton Eichholz
In Oberholtendorf bei Görlitz starb am 4. Juni Herr Gottlob Friedrich Sigismund von Britzke, königl. preuß. Hauptmann von der Armee, auf Oberholtendorf
Am 31. Mai ward an der von Kunzendorf nach Sorau führenden Straße, einige hundert Schritt hinter dem Dorfe, der Sohn des Webers und Häuslers Gottfried Lindner aus Kunzendorf in bewußtlosem Zustande aufgefunden. Er war von Bösewichtern gewaltsamer Weise mißhandelt und verletzt worden und mußte an den Folgen dieser äußern Gewaltthätigkeiten noch selbigen Tages sein junges 20jähriges Leben beschließen. Die Verbrecher sind entdeckt und zur Criminal-Untersuchung gezogen.
Am 3. Juni grasete die Tochter des Büdners Matzke, genannt Wichor, in Zschernske, Rothenb. Kreise, Namens Rosina, 18 Jahr, 9 Monate alt, an einem Teiche, fiel mit der aufgehobenen Grasbürde in denselben und ertrank. Alle angewandten Rettungsversuche blieben fruchtlos.
Am 3. Juni kam zu Carlsdorf bei Gruna, G. Kreis in der Wohnung des Häuslers Gottfried Kriebel Feuer aus, wodurch das Dach derselben eingeäschert wurde. Den Anstrengungen der Löschenden gelang es ,den übrigen Theil des Hauses zu erhalten.
Der Gärtner Mühle zu Meuschwitz, Görlitzer Kreis, hat sich in einer auf dem dasigen Grund und Boden befindlichen Lache ersäuft.
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Den 2ten Juli soll in Tzschelln ein Nummer-Scheibenschießen gehalten werden. Zur Ürämie für den Hauptgewinn wird ein halbes Dutzend Coffeelöffel, an Silberwerth 4 Tahler verabreicht. Der Anfang des Schießens selbst geschieht Mittags 1 Uhr
Tzschelln, den 5. Juni 1824 Bär, Vorwerkspächter
Nr. 24 vom 17.06.1824
Der Herr Lieutenant Daniel von Buchs auf Oberwiesenthal, Löwenberger Kreis, war am 1. d. Monats zur Wollmesse in Breslau und nachdem er seine Wolle verkauft hatte, begab er sich mit einigen befreundeten Officieren in einen der Gärten vor dem Thore, war auch sehr vergnügt. Er kam den nämlichen Abend nicht in sein Quartier zurück und alles Aufsuchen nach ihm war vergebens. Erst am andern Morgen um 5 Uhr fand man ihn in einem andern Garten todt an der Erde liegend und alle Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg. Wahrscheinlich ist er erhitzt herausgegangen und apoplectisch gestorben.
In Görlitz wurde am 10. Juni der Hausknecht im Gasthofe zur goldnen Sonne, Johann Christoph Siller aus Berna, 33 Jahre alt, von einem Pferde so geschlagen, daß er an den Folgen dieses Schlages am 12ten starb. Der Unglückliche hinterläßt eine schwangere Frau und 2 noch ganz unerzogene Kinder.
Nr. 25 vom 23.06.1824
Seine Majestät der König haben dem Herrn General-Postmeister von Nagler das Prädicat: Excellenz beizulegen geruhet.
Der Candidat der Theologie Herr Donat ward Pfarrer Substitut zu Deutschossig, Görlitzer Kreis
Der Seminarist Herr Lehmann ist zum Schul-Adjudanten in Schönbrunn, Laubanschen Kreises, ernannt worden.
Am 10. de. Monats brannte die Wohnung des Häusler Gottlieb Hirte zu Ober-Sohre, Görlitzer Kreis aus unbekannten Ursachen ab.
Mehrseitige Verhältnisse bestimmen mich dem hiesigen Publico hiermit zu erklären, daß Niemandem, der mit mir, meinen Gütern und überhaupt mit meinem Hause in Verbindung steht, irgend etwas, es sey an Waaren oder sonst auf meinen Namen und Rechnung verabfolgt werden möge, wenn er nicht entweder einen Bestellzettel von mir eigenhändig unterzeichnet übergiebt oder bei der Abholung baare Zahlung leistet. Unangenehme Erfahrungen haben mich hierzu bestimmt und die Erklärung nothwendig gemacht, daß Niemand, der sie unbeachtet lassen will, auf nachherige Zahlung Seiten meiner rechnen darf.
Görlitz, den 21. Juni 1824 Wolf von Gersdorf