Das Ostpreußenblatt – Probenummer im März 1950

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      Elisabeth Cieka, Schwelm (Westfalen), Lessingstraße 9, früher Königsberg, Sternwartstraße 63, L, im März 1948 mit einem Transport aus Königsberg gekommen. Sie teilt im folgenden — nach dem Gedächtnis — die Namen von Verstorbenen und Erschossenen aus Königsberg mit:

      Frau (Witwe) Elise Cieka, Sternwartstr. 63
      Ehepaar Carl u. Wilhelmine Vogelmann, Sternwartstr. 63 (Rentner)
      Carl Akandt (Straßenbahnschaffner), Sternwartstr. 63
      Albert Schubert (Varieteschauspieler), Sternwartstr. 63
      Max Kutschinski (Schneider), Sternwartstr. 63
      Frau (Witwe) Auguste Neumann (Postbeamtin), Sternwartstr, 63
      Karl Scharmacher (Polsterer), Sternwartstr. 63 (dann verzogen)
      Frau Albien (Fleischermeisterwitwe), Karl-Faer-Str. 3
      Frl. Martha Seil, Sternwartstr, 14 oder 15
      Eheleute Pohl, Sternwartstr. 51 oder 53
      Eheleute Minna und Albert Klitz (Bäcker), Nikolaistr. 5
      Eheleute Max Knorr (Maler), Rosenstr.
      Frau Charlotte Knorr geb. Klitz, Nikolaistr. 5
      Frau Martha Knorr geb. Klitz, Charlottenburg, dann Tiepoltstraße 8
      Ernst Pfahl (Gastwirt), Karl-Baer-Straße 17
      Frau Trampenau geb. Thulke, Karl-Baer-Straße 15
      Frau Stein geb. Thulke
      Frau Eever oder lewer, Lavendelstraße
      Frl. Else Bewer, Lavendelstraße
      Eheleute Larsen, Freystraße
      Studentin der Medizin Vera Suhrau, Hufen
      Frau Pfarrer Chibonski oder Chibowski, Tochter Eva kam ins Waisenhaus, aus Inster-burg oder Umgegend
      Frau Glaus, 70 74 Jahre alt, aus Pillau oder Pillau-Neutief
      Frau Form aus Königsberg, Nähe Schindekopfbrücke wohnhaft, Tochter von den Russen verschleppt
      Josef, Anna und Martha Haugrund, Königsberg-Tannenwalde, Richterstr. 5
      Kurt Hoffmann, 27 29 Jahre alt und seine Mutter, zuletzt wohnhaft Königsberg, Rippenstr. 15
      Frau Kerratis, Medizinische Klinik?
      Frau Franz, Wohnung unbekannt
      C. Hufnagel, 70 75 Jahre alt
      Fi au Heibig oder Herbig, Stefndammer Wall
      Frau Pokeleit und 2 oder 3 Kinder
      Frau Baumgart und Tochter, Freystraße
      Tiedtke (Schlossermeister), Rippenstr. 14 oder 15
      Tobias (Gärtnereibesitzer), Absintkeim
      Frau Gelalis, Tochter Lilly kam ins Waisenhaus
      Frau Hase, 50—52 Jahre alt
      Frau Fischer, 64—68 Jahre alt

      Die Rußland-Heimkehrerin Frau Hildegard Koeppen, geb. Sturmeit aus Reussen, Kreis Allenstein, jetzt wohnhaft Hamburg-Gr. Flottbek, Osteresch 5, meldet den Tod folgender weiblicher Zivilgefangener:

      Margarete Mehrwald aus Mohrungen, gestorben 1946 im Lager 1079 im Ural
      Edith Black aus Gr. Bertung, Kr. Allenstein, gestorben 1946 im Lager 1079 im Ural,
      Edith Kern, aus Gr. Bertung, Kr. Allenstein, gestorben 1946 im Lager 1083 im Ural
      Frau Zander, aus Mohrungen, gestorben 1946 im Lager 1079 im Ural
      Frau Maria Witt und Tochter Christel, gebürtig aus Elbing, gestorben 1946 im Ural
      Hildegard Orlowski, gestorben 1946 im Ural
      Irmgaid Neuber, aus Elbing, tödlich verunglückt 1947 im Bergwerk
      Frau Stockel, aus Mohrungen, tödlich verunglückt 1947 im Bergwerk

      Im August bin ich aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt; ich kann den Tod folgender Personen bestätigen:
      1. Auf dem Transport ist der Bauer Jotzo aus dem Kreise Lyck (Königswalde oder Neuwalken) gestorben
      2. Am 24. März 1945 starb der Schneidemühlenbesitzer Schulz im Lager Gorkina, Ural (Kaigendorf, Kreis Lyck)
      3. Am 20. April starb der Bauer Murza (mit schwarzem Schnurrbart) im gleichen Lager
      4. Am 22. April starb der Molkereiverwalter aus Eichmedien oder Salpai, Kr. Rastenburg. Der Name ist mir entfallen. War mit diesem auf der Flucht in Gneist bei Konopka zusammen
      5. Weiter starb dort der Domänenpächter Welski (Domäne im Warthegau)
      6. Im selben Lager starb ein Soldat (?) Storch. Dieser rief in seiner letzten Stunde immer den Namen Else. Wahrscheinlich ist dieser aus Süd- oder Mitteldeutschland zu Hause
      7. Neben mir starb gleichfalls ein Soldat Strunz. Dieser war geflüchtet und ist an den Folgen der darauffolgenden Mißhandlungen gestorben. S. ist auch in Süd- oder Mitteldeutschland zu Hause.
      Ich habe Hunderte sterben sehen, doch bei der schlechten Ernährung war es unmöglich, sich viele Namen zu merken; man wurde abgestumpft. Günter Swiderski, Schöppenstedt, Neue Straße 13a. früher Rogallen, Kreis Lyck.

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