Kreis Heiligenbeil – Heimatgeschichtliches aus Zeitungen

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      Die Krüge des Amtes Balga

      Krüge durften nur mit Genehmigung des Komturs zu Balga errichtet werden. Sie hießen in den Dörfern „Kretschen, in den Städten Tabernen (Gastwirt: Kretschner –noch in Familiennamen Kretschmann vorhanden- oder Taber).

      In den Dörfern erhielt meist der Schulze die Erlaubnis, einen Krug anzulegen, entweder frei und quidde, d.h. ohne jede Abgabe oder gegen einen Zins von einer halben Mark.

      Im ganzen Amte waren 24 Krüge, zu denen 25 Huben Land gehörten. Sie leisteten 1675 an Abgaben 176 Mark 12 Sgr, 3 Pf. Zins, 10 Hühner und ein Pferd vors Geschütz. Außerdem waren in Gütern noch adlige Krüge.

      Damit seine Einkünfte nicht geschmälert wurden, durfte kein zweiter Krug eröffnet werden. Wurde in größeren Dörfern ein zweiter Krug eröffnet, so hatte sein Besitzer 2 Mark zu zinsen. Der Krüger schenkte Wein, Meth und Tafelbier. Eine bestimmte Menge Bier mußte er vom Amt beziehen. Den Rest durfte er selbst brauen oder von den Mälzenbräuern in den Städten kaufen.

      Aus diesen Ausführungen, die natürlich nicht vollständig sein können, ist zu ersehen, daß der Krüger den Krug nur als Nebenerwerb hatte, daß er seinen Unterhalt meist aus der Landwirtschaft oder der Fischerei bestritt, daß also der Alkoholgenus nicht so sehr verbreitet war wie heute. Die Krüge waren in der Hauptsache zum Übernachten für Reisende und Fuhrleute in den Dörfern, an der Heerstraße für auswärtige Fischer in den Stranddörfern und zum Unterbringen der Fuhrwerke der Bauern in den Kirchdörfern. In keinem mir bekannten Falle ist ein Krug lange im Besitz einer Familie gewesen.

      Der Schulze zu Hermsdorf durfte sogar bei seinem Kruge Brot- und Fleischbänke haben, Verkaufsstände, wo Brot und Fleisch verkauft wurden. Er hatte 1 Mark zu zinsen 1337. Sollten mehr Krüge angelegt werden, so war von jedem ebenso viel zu zinsen.

      Der Krug in Schönwalde wurde 1663 vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm mit 4 Hufen Land an Michel Dück für 1000 Mark verkauft. Von 2 Hufen sollte er jährlich 40 Mark zinsen, von den andern bei Kriegen ein starkes Pferd vors Geschütz stellen. Dückes Nachkommen wohnen noch heute in der Gegend.

      Die Handfeste für den Krug Waltersdorf ist verloren gegangen, und in der Erneuerung von 1494 ist der Krug nicht erwähnt.

      Die Krüge zu Vogelsang, Hussenen, Rossitten und Stolzenberg sind aus späterer Zeit.

      Der Krüger zu Lichtenfeld durfte nach einer Urkunde von 1543 allerlei Hökerwerk als Brot, Fische, Eisen, Licht, Fleisch, Salz, Butter, Käse, Eier und außerdem grobe preußische und lithauische Gewänder verkaufen. Mit Flachs, Vieh, Hanf, Getreide und Hopfen durfte er aber nicht handeln.

      In Eisenberg wurde der Krug 1664 vom Großen Kurfürsten dem Ortspfarrer George Schultz übergeben, weil der Bauer, der in vorher hatte, die 4 Mark Zapfengeld nicht aufbringen konnte und auch die 4 Tonnen Amtsbier nicht ausschenkte. Der Pfarrer hatte nach der Amtsrechnung von 1681 22 Mark Lagergeld zu erlegen, doch gingen die 4 Mark Zapfengeld ab. Nach der Gründungsurkunde von 1308 durfte ihn der Schulze frei und quidde anlegen. 1582 brachte er bei einem Verkauf 40 Mark.

      Der Krüger zu Schönlinde erhielt 1490 2 Hufen Scharwerks frei gegen je 1 ½ Mark Zins und ½ Hufe dem Kruge zu Hilfe gegen 1 Mark Zins.

      Der Krüger zu Bladiau durfte selbst malzen und brauen und allerlei feil haben, doch hatte er 1480 dem Schulzenamt daselbst vom Zapfen 7 ½ Mark zu zinsen 1555 sind dort schon 2 Krüger, die Oberburggraf Christoph von Creytzen erblich mit Bier verlegen durfte.

      Hanswaldes Handfeste für dien Krug wurde 1416 erneuert: Der Kretzner soll 2 Mark zu Maria Lichtmeß zinsen.

      Der Schulze in Hohenfürst durfte einen Krug 1332 gegen einen jährlichen Zins von 2 Mark anlegen.

      Deutsch Thierau hatte noch 1681 einen Krug.

      Von den Fischerdörfern hatte jedes einen Krug, Rosenberg sogar zwei.

      In Alt Passarge ist der Krug durch den Hochmeister Winrich von Kniprode gegründet worden. Die Urkunde ist 1394 erneuert worden. Er erhielt den Krug, einen Acker und 9 Morgen Wiese. Er hatte freie Holzung und Viehweide. Dafür aber jährlich 5 Mark und 6 Skot zu zinsen. Er uns seine Erben sollen mit keinem Kruge überbaut werden, d.h. es sollte kein zweiter Krug eröffnet werden.

      Der Krug zu Leysuhnen wurde 1476 verliehen. Der Krüger erhielt 5 Morgen Acker zum Krug. Aus besonderer Gunst erhielt er das Recht, freies Lagerholz für sich selbst, nicht aber zum Verkauf aus den staatlichen Walde zu holen. Haselstöcke zu Böcheln, und die nötigen Pricken zum Feststecken der Netze. Dafür mußte er 4 geringe Mark gewöhnlicher preußischer Münze 2 zu Martini und 2 zu Pfingsten zinsen. Er sollte jährlich 2 Schock Questen ins Haff legen und den 4. Teil des Ertrages an Aalen dem Orden abliefern. Wenn der Komtur aus Balga im Hofe zu Bewern, der bei Leysuhnen lag, weilte, hatte der Krüger für 4 Personen Fische zu liefern und die Post bis Heiligenbeil und Braunsberg zu schaffen.

      Auch Rade hatte einen Krug, der nur. 4 Hufen hatte und mit 7 Fischern besetzt war.

      Der Krug zu Polnisch-Bahnau wurde 1498 neu von Hyronimus von Gebesattek? Neu verliehen an einen Nikolaus Clauen nebst zwei Morgen Wiese bei Radau und einem Garten. Er durfte Fischerei mit kleinem Gezeuge betreiben im Haff und im Fluße Bäcke vor der Bahnau freies Weichholz zu des Feuers Notdurft und freies Holz zu Fischereigeräten in Carven hauen und sein Vieh in Carvern weiden und einen Morgen Wiese .. der polnischen Bahnau räumen. Er war frei vom Scharwerk, hatte aber .. und 8 Mark zu Martini zu zinsen.

      Der Krug zu Rosenberg wird zum ersten Male 1469 erwähnt, wo der Krüger M.. für ihn das einträgliches Schulzenamt des Dorfes übernimmt. Dieser Krug war 1544 ausgetalket? Mit 8 Morgen .., 2 Morgen Wiese und 4 Morgen Wiese, die zur Haus.. gehören?. Er durfte .. und frei Brennholz in // Caiden? Hauen. Weil es ein Erbkrug war, hatte er das Recht, selbst zu malzen und zu brauen. Er zinst 12 Mark zu je 20 Groschen. Der andere Rosenberger Krug war ursprünglich in Reinschenhof, einem Ordenshof dicht bei Rosenberg, wovon heute nur noch ein Haus steht. Das Original der Gründungsurkunde von 1564 ist noch heute bei dem Gut Bregden. Zu ihm gehörten 4 Morgen Wiese und 9 Morgen Acker. Pflichten und Rechte waren wie beim ersten Kruge.

      Im Buch erl. Der Krug zu Follendorf wurde 1494 mit 8 Morgen Acker und 4 Morgen Wiese an Michel Simon frisch? Verliehen mit freier Fischerei im Haff mit Säcken, einer Fußwaien? Und allerlei kleinem Gezeuge. Er mußte jährlich ein Schock Quepe? Hinter dem Schloß Balga auf die Steine legen, auf daß die Keuteln nicht Schaden deshalben dürfen wagen. Zugleich wurde ihm das Schulzenamt mit den üblichen Rechten und Pflichten verliehen.

      Im Buch erl. Der Krug zu Balga wurde erstmals 1447 erwähnt. In der Ordenszeit war er sehr einträglich. Nachdem er lange Zeit wüst gelegen hatte, wurde er 1536 mit Land ausgestattet von Georg von Polen, dem ehemaligen Bischof von Samland und an den Amtsschreiber Georg Thilo (Thiel) frisch verliehen. Außer ihm sollte kein Krug vor dem Hause sein, auch niemand als er gebrannten Wein börnen und schenken. Dazu sollten ihm die Hefen vom Schlosse genönnet und gelassen werden. Er hatte freie Fischerei im Haff mit 15 Säcken und kleinem Gezeuge zu des Tisches Notdurft. Er durfte allerlei Hökerei treiben und außer dem Amtsbier järlich 12 tonnen fremde Biere für fremde Leute und ehrliche Gäpe schenken. Dafür sollte er für die Tonne ebenso wie für das Schlossbier 2 Skot Lagergeld geben ,Urkunde vom 20. März 1559

      Der Krug ist seit 1905 im Besitz der Familie Pultke. Die übrigen Gastwirtschaften sind neueren Datums.

      Den Krug zu Kahlholz, gegründet 1523, bestätigt von Bischof Georg von Polenz 1533. Der Krüger Albrecht Koch erhielt freie Fischerei mit einem Boot, mit Säcken und Netzen, freies Brennholz und Bauholz und die Reyge Wiese am Wege in die Wollitta gegen 9 Mark Zins. Außer der Kruggerechtigkeit 1536 erhielt Lorenz Simon, da ein Krug in Kahlholz nicht mehr ausrechte die Genehmigung, dort noch einen Krug anzulegen. Er hatte wie andere Krüger die Post zu befördern und 3 Faß Amtsbier auszuschenken.

      Der Krug zu Wolitta wurde in dem neuen Dorfe vor der Wolitta 1431 am Andreastage an Hans von Stolzenbergk verliehen. Er durfte Bier, Brot, Fleisch usw. Ausschenken, erhielt 2 Morgen Wiese, 2 Morgen Bruch, durfte 8 Haupt Rindvieh halten und freie Fischerei ausüben gegen 5 Mark Zins. Zwischen dem Hause Balga und seinem Kruge und dem Wasser Wolitta durfte kein anderer Krug gebaut werden. Wenn die Fischer aus Frauenburg hier fischten, durften sie nur aus diesem Kruge oder dem zu Balga Bier holen.

      Im Buch erl. Der Krug zu Wolittnick ist 1521 erwähnt, der zu Fedderau 1399, beide sind aber schon früher angelegt. Sie hatten auch Fischereigerechtigkeit.

      Im Buch erl. An der großen Heerstraße, die aus Deutschland über Marienburg, Elbing, Braunsberg, Heiligenbeil und Brandenburg nach Königsberg führte, hat der Orden schon früh überall Krüge angelegt, oft sind sie kaum 2 Kilometer auseinander. Daraus darf man nicht auf den großen Durst jener Zeit schließen, sondern auf die damals so schlechten Landstraßen.

      Im Buch erl. Der erste Krug hinter Braunsberg war der zu Einsiedel, frisch verliehen 1470. Dazu gehörten 6 Morgen und eine Hufe. Doch sollte der Krug dem Ordenshofe unschädlich sein, d.h. nicht Kunden abziehen. Er durfte kaufen und verkaufen, was ihm von nöten sei, und erhielt freies Brennholz und Bauholz, sogar die niedere Gerichtsbarkeit. Er zinste 1 Krampfund Wachs und 1 köllmischen oder 5 preuß. Pfennige.

      Im Buch erl. Der Besiedler des Dorfes Grunau erhielt 1331 6 ½ Hufen zum Schulzenamte für sich und das Recht, einen freien Krug ohne alle Beschatzung und Beschwerung ewiglich frei zu besitzen. 1531 wurde der Krug mit einem Kohlgarten und einer wüsten Hube Land gegen 4 Mark Zins neu verliehen.

      Im Buch erl. Der Krug zu Steindorf ist 1434 gegründet. 1631 berichtet die Amtsrechnung von Balga über denselben. Dieser Krug stehet einzig ganz wüst und unerbauet, dennoch gefället jährlich der Zins und Zapfengeld.

      Im Buch erl. Ritterkrug (jetzt Ritterthal Kspl. Balga) wurde 1516 verschrieben mit 9 Morgen Acker und 6 Morgen Wiese. Er hatte jährlich 9 Mark zu zinsen, 4 ½ dem Hause Balga und 4 ½ dem Vorbesitzer. Außerdem hatte er 3 Reisen mit 4 Pferden mit Schlitten oder Wagen nach Pellen oder Augam zur Jagd zu leisten.

      Im Buch erl. In Hoppenbruch wurde der Krug 1576 neu aufgebaut und neu gegen 8 Mark Zins neu verschrieben.

      Der Rensekrug wurde 1387 neu gegen 4 Mark Zins und „1/2 Stein Wachs vor unserer Frauen Bilde auf dem Hause Balga“ verschrieben. Zwischen dem Rensekrug und der Fedderau und ½ Meile gegen Heiligenbeil zu sollte kein neuer Krug gebaut werden.

      Das Wachs war zu Lichten bestimmt, die damals vor dem Bilde der Mutter Jesu im Schlosse zu Balga brannten.

      #14552

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        Die Bauern des ehemaligen Amtes Balga

        Aus der Heimatgeschichte Heiligenbeiler Zeitung 09.1921

        Die große Masse der ländlichen Bevölkerung waren die Bauern. Die Vorrechte der Adligen, Freien, Kölmer und Krüger gingen ihnen ab. Wenn vielfach Scharwerksbauern und Zinsbauern unterschieden werden, so waren sie im Amte Balga meist Scharwerksbauern und Zinsbauern zugleich, wie die nachstehende Zusammenstellung zeigen wird. Bei der Gründung der Dörfer übergab der Komtur einem Manne, der sein Vertrauen besaß, dem Schulzen ein Stück Land, das er mit Bauern zu besetzen hatte. Für jede Bauernstelle wurden 1-5 Hufen zugewiesen. Zu große Grundstücke konnten von den Besitzern nicht ordentlich bewirtschaftet werden, da sie nicht genug Pferde, Vieh und Menschenkräfte zur gründlichen Bearbeitung hatten. Bei ihnen blieb manchmal ein großes Stück unbebaut. Im allgemeinen bildeten etwa 3 Hufen eine Ackernahrung. Der Zusammenkauf mehrerer Bauernstellen wurde nicht geduldet. Dann wäre die Zahl der Ackernahrungen zurückgegangen und die Zahl der Besitzlosen wäre gestiegen. Auch eine Zerteilung und Zersplitterung wurde nicht geduldet. Durch die dauernd gleich bleibende Zahl der Bauernstellen wurde die Feststellung der Lasten, Abgaben und Scharwerke erheblich erleichtert, Gesinde konnte der Bauer schwerlich einstellen, denn durch die vielen Kriege, Seuchen (Pest, Cholera) und Hungersnäte war es der Herrschaft selten möglich, alle Bauernhöfe immer besetzt zu halten. Wer bei seiner Heirat über ein Paar kräftige Hände zur Arbeit verfügte, konnte im Amte leicht ein Bauernerbe erhalten.

        Wenn der Bauer nur die Arbeitskraft von sich und seiner Frau, seinen Söhnen und Töchtern zur Verfügung hatte, mit hölzernen Pflügen, Eggen und Wagen arbeiten mußte, reichten jene 2 bis 5 Hufen gerade zum notdürftigen Leben hin.

        Auf die große Not im 30-jährigen Kriege weist folgende Bemerkung in der Amtsrechnung von 1610 hin: Die meisten Bauern sind bei dem schwedischen Kriege ganz verarmet und alle um das Ihre gekommen. Obwohl dieselben noch auf den Erben wohnen, so haben sie doch ihren Besatz wegen der immer verheerenden Durchzüge nicht wieder überall schaffen können, also ist von ihnen bis daher nicht zu erpressen gewesen. Die Haferschuld mußte demnach gestrichen werden.

        Im Buch erl. Das Dorf Bladiau hatte nach einer Zusammenstellung von 1656 (Ostpr. Foliant Nr. 12 636 im Staatsarchiv Königsberg) 20 Bauern mit 49 Söhnen, 36 Töchtern, 62 Huben, 166 Pferden, 19 Fohlen, 51 Ochsen, 70 Kühen, 62 Stärken, 118 Schweinen, 15 Ziegen, 30 Schafe, 53 ½ fertige Wagen, 461/2 eisernen Eggen, 56 fertigen Pflügen, 34 beschlagenen Schlitten, 68 guten Gebäuden und 16 schlechten Gebäuden.

        Im Buch erl: Die Dorfschaft Bladiau hatte erbaut: 1079 Scheffel Korn, 359 Scheffel Gerste, 1185 Scheffel Hafer, 964 Scheffel Erbsen, 195 Scheffel Einsamen, 12 ½ Stein Flachs.

        Im Buch erl. Der Bauer Michael Preuß in Lank hatte 1656 beispielsweise 3 Huben, 3 Söhne, 3 töchter, 5 Pferde, 3 Fohlen, 2 Ochsen, 3 Kühe, 3 Stärken, 8 Schweine, 6 Ziegen, 4 Schafe, einen fertigen Wagen, eine eiserne Egge, 2 fertige Pflüge, einen beschlagenen Schlitten, 3 gute und keine schlechten Gebäude. Er hatte gebaut: 20 Scheffel Korn, 20 Scheffel Gerste, 30 Scheffel Hafer, keine Erbsen, ½ Scheffel Leinsamen, 2 Stein Flachs.

        Der Bauer (Ackersmann, Bauersmann und Mitnachbar) war nicht Herr über das Grundstück, das er bebaute, er hatte es nicht gekauft, sondern die Herrschaft hatte ihn hierauf gesetzt und konnte sein Grundstück mit einem anderen besetzen, wenn er den Hubenzins nicht zahlen konnte, oder nicht zum Scharwerk kam oder wenn er das Land wüste liegen oder die Gebäude verfallen ließ. Nur die Herrschaft hatte das Recht, seinen Hof, wenn er alt war (altershalber) mit seinem Sohn oder Schwiegersohn zu besetzen. Waren die zur Übernahme nicht geeignet, so konnte die Hofstelle ohne weiteres mit einem Fremden besetzt werden.

        Pflichten der Bauern:

        Zeitung Heiligenbeil 25.9.1921

        Der Bauer hatte zunächst den Hufenzins zu entrichten, von der Hufe je nach Güte des Bodens etwa 5 Mark Geld, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner. So gering uns das heute erscheint, so waren die Bauern doch manchmal nicht in der Lage, diesen Zins aufzubringen, wie es die Amtsrechnungen Jahr für Jahr bezeugen. Zu den Amtshöfen in Balga und Carben gehörten große Ländereien, Wälder und einzelne Seen und Fischteiche. Diese Ländereien wurden ausschließlich von den Bauern beackert, gepflügt, besät und abgeerntet. Aus den Wäldern hatte jeder Bauer jährlich 1/8 Holz abzufahren (= 1 Stoß 5 Fuß langer Kloben, der 5? Fuß breit und 9 Fuß hoch). Die Fischerwirte in den Haffdörfern hatten die Seen und Teiche im Lande alljährlich zu befischen. Für 1681 waren folgende Scharwerksleistungen gestgesetzt und ausgeführt worden: 1. Garnisongelder von der Hube 30 Groschen, 2. Hufbeschlag, 3 Groschen, 3. Böttelgeld 3 Groschen, 4. in den Fischerdörfern vom Wirt 4 Groschen Heu- und Strohsch.. vom Wirt 7 Groschen, 5. Alles Scharwerk von dem Vorwerke zu verrichten und die Fische von den Teichen zu verführen, 6. die Wiesen vom Vorwerk Balga, Schäferhof und der Stuterei zu schlagen und zu austen, 7. Postfuhren nach Königsberg und anderen Ämtern zu verrichten, 8. Kirchen und Schulen helfen in baulichem Wesen erhalten, 9. Dezem, was die Kirchen verordnet haben, 10. Wege und Stege in ihren Grenzen bessern und erhalten, 11. Die Die Stellstätte in den Wildnissen (Gestelle, Wege in den staatlichen Wälern) räumen helfen, 12. Von jeder Hube ¼ Pellautsches? Korn geben, 13. Außerdem waren jedes Jahr verschieden hohe Kontributionen zu zahlen.

        Ursprünglich bestand die Pflicht zum Tagesscharwerk, d.h. die bauern hatten an einer bestimmten Anzahl von Tagen, etwa 40 bis 60 im Jahre, auf dem Hofe zu allerlei verschiedenen Diensten, die zu einer Landwirtschaft gehören, zu erscheinen. Nach und nach wurden aber die Amtshöfe mit vollem Besatz ausgestattet (Pferden, Vieh, Wagen, Ackergeräten) und an die Stelle des Tagesscharwerkes trat das für den Bauern bequemere Planscharwerk, d.h. jedes Dorf hatte einen Plan zu bearbeiten, eine Wiese zu schlagen, oder einen Acker zu pflügen, zu eggen, zu besäen oder abzuernten. Unter Friedrich dem Großen wurde auch das mehr und mehr abgeschafft, in den meisten Dörfern 1779. Die Bauern mussten damals das Recht aufgeben, aus den staatlichen Wäldern freies Bauholz zum Neubau und zu Ausbesserungen der Gebäude frei zu holen. Dafür durften sie über ihre Höfe frei verfügen und sie auch verkaufen, allerdings nur mit dem vollen Besatz und mit Genehmigung der Kriegs- und Domänenkammer. Alles Scharwerks waren sie nun ledig, nur die Hand- und Spanndienste für Kirche, Schule, Gemeinde und für das Heer blieben. Das volle Verfügungsrecht über ihr Erbe erhielten sie bei Aufhebung der Erbuntertänigkeit durch Gesetz nach dem unglücklichen Kriege. Die Zinsbauern waren nun Hochzinser geworden, weil der Zins erhöht worden war. Infolge der immer mehr sinkenden Kaufkraft des Geldes war es ihnen leicht, im Laufe der Zeit diesen Hufenzins abzulösen, so daß es heute wohl nicht mehr viele Hochzinser geben dürfte. Wer sich genauer über die rechtlichen Verhältnisse der Bauern von 1808 unterrichten will, der studiere das Buch von Dr. Stein: Die ländliche Verfassung Ostpreußens, Verlag: Fischer in Jena. Es sollte eigentlich in keinem Bauern- und Gutshause fehlen. /75

        Es folgt nun eine Zusammenstellung aller Zinsbauern in den Dörfern des Amtes Balga nach dem Stande von 1681. Da die Nachkommen vieler dieser Bauern noch in den betreffenden Dörfern oder doch im Kreise wohnen, sollen sie namentlich aufgeführt werden. Eine Zusammenstellung der Bauern des Amtes Carben und eine Erklärung der gebräuchlichsten Namen folgen später.

        Inhaltsverzeichnis:

        Ort Hufen ges. Zinshufen Bauern sonstiges

        Bladiau 65 Hufen gesamt, 57 Zinshufen,  22 Bauern, 4 Pfarrhufen, 4 Schulzenhufen

        Hoppenbruch 9 Hufen gesamt, 5 Zinshufen,  6 Bauern

        Eisenberg 84 Hufen gesamt, 63 Zinshufen, 14 Bauern,  4 Widdem, 7 Kahlwald, Gut Heyken

        Steindorf 15 Hufen gesamt, 1 Zinshufen, 1 Bauer, 8 v Massenbach, 6.20 Freie

        Herzogswalde 30 Hufen gesamt, 2/ Zinshufen, 6 Bauern,  3 Schulze

        Hohenfürst 53 Hufen gesamt, 38 Zinshufen, 10 Bauern,  4 Pfarrhufen, 2×4 gegen 62 Mark.

        Rosocken 1 freierKölmer

        Königsdorf 7,5 Hufen gesamt, 7 Zinshufen, 5 Bauern,  ½ Schulze

        Halbendorf 13 Hufen gesamt, 13 Zinshufen, für je 2.18 zinsen die Königsdorfer Bauern

        Lank 60 Hufen gesamt, 48 Zinshufen, 16 Bauern, 4 Pfarrhufen Bladiau, 4 Schulz, 3+1 je 18 Mk

        Hermsdorf 64 Hufen gesamt, 50 Zinshufen, 13 Bauern, 6 Schulze, 2 Waldward, 7 Mühle

        Wohlau 20 Hufen gesamt, 13 Zinshufen, 3 Bauern, 7 Schulze

        Schönlinde 54 Hufen gesamt, 44 Zinshufen, 10 Bauern,  4 Pfarrhufen, 1 Krüger, 5 Schulze

        Bönkenwalde 40 Hufen gesamt, 36 Zinshufen, 9 Bauern, 4 Schulze

        Schönwalde 64 Hufen gesamt, 49 Zinshufen, 13 Bauern, 4 Kirchenhu Pellen 6 Krüger, 1 Mühle Pe

        Lauterbach 44 Hufen gesamt, 32 Zinshufen, 8 Bauern, 2×4 kölm.,

        Wangnicken 7 Hufen gesamt, 7 Zinshufen, 2 Bauern

        Jüstendorf 10 Hufen gesamt, 10 Zinshufen, 3 Bauern

        Kuischen 10 Hufen gesamt, 5 Zinshufen, 2 Bauern, 5 kölm., 1 Wartdienst Pellen

        Schönfeld 40 Hufen gesamt, 31 Zinshufen, 10 Bauern, 3 Schulze, 6 v Creuzen

        Dings, die 40 Hufen gesamt, Wald u 3 Teiche

        Stolzenberg 40 Hufen gesamt, 33 Zinshufen, 8 Bauern, 4 Schulze, 3 Hauptmann Zi

        Maggen 40 verschrieben an Hans Bremsen

        Rossitten 49 Hufen gesamt, 42 Zinshufen, 17 Bauern, 3 in Dinge, 4 Schulze

        Hussehnen 31 Hufen gesamt, 27 Zinshufen, 6 Bauern, 4 Schulze

        Hanswalde 84 Hufen gesamt, 72 Zinshufen, 18 Bauern, 4 Pfarrhufen DT, 8 Schulze u Krüger

        Rauschbeck 20 Hufen gesamt, 16 Zinshufen, 4 Bauern, verpfänd. An Hohendorf, 3 kölm., 1 Schulz

        Schönborn 20 Hufen gesamt, 16 Zinshufen, 5 Bauern, verpfänd. An Hohendorf , 4 Schulze

        Balga 17 Bauern, 88 Mark zusammen

        Kahlholz 2.28 Hufen gesamt, 21 Bauern, Fischerwirte, Schulze = Krüger

        Wolitta 1 Hufen gesamt,  1 Zinshufen, 12 Bauern, Fischerwirte, Krüger

        Follendorf 1.28 Hufen gesamt, 12 Bauern, 20 Mo kölm., Krüger u Fischerwirte

        Rosenberg 4.23 Hufen gesamt, 3.22 Zinshufen, 22 Bauern, 2 Krüge, 2 unbesetzte Fischererben

        Im Buch erl. Bladiau hatte 65 Hufen, darunter 4 Pfarrhufen, die Schulzenhufen und 57 Zinshufen. Es war zu leisten von jeder Hufe 5 Mark Geld, 3 Scheffel Hafer und 4 Hühner. Jeder Bauer hatte außerdem 1/8 Holz zu fahren. Damals waren 4 Krüge, einer gehörte dem Amtmann von Balga, einer Heinrich Landmann, einer dem Schulzen Hans Rehberg und einer dem Bauern Christoph Hedler. Die Zinshübner waren: Hans Wiedner 3 Hufen, Michel Rehberg 3 Hufen, Christoph Hedler 3 Hufen, George Hintzke 3 Hufen, Christoph Weißel 3 Hufen, Heinrich Laudin 4 Hufen, Martin Heske 3 Hufen, Andreß Schleniger 3 Hufen, Andreß Mohr 3 Hufen, Ambrost Laudien 3 Hufen, Andres Mohr 3 Hufen, Christoph Hundertmark 3 Hufen, George Lau 3 Hufen, Michel Scharfschwert 3 Hufen, George Wittke 3 Hufen, Michel Schulzen Witwe 1 ½ Hufen scharwerksfrei, Israel Langen 1 ½ Hufen, Caspar Schmidt 3 Hufen, Jakob Rentel 3 Hufen, Peter Nembsdorf 3 Hufen, Hans Rehberg 3 Hufen. Ambrosi Laudin übernimmt den Hof von Peter Heske und ist bis 1682 scharwerksfrei. Fünfachtel Holz fahren alle Bauern für etliche wüst liegende Höfe, die sie unter sich verteilt haben.

        Im Buch erl. Hoppenbruch hatte 9 Hufen, darunter 5 Zinshufen, von den letzten waren von der Hufe zu zinsen 6 Mark Geld und 3 Scheffel Haber. Sie waren besetzt mit Martin Mohr 1 Hufe, Peter Hagen 1 Hufe, Hans Drauschke 1 Hufe, Jakob Engelke 1 Hufe, George Wiechert 1 Hufe, Peter Kuntz 1 Hufe.

        Im Buch erl. Eisenberg hatte 84 Hufen, davon gehörten 4 zur Widdem (zum Pfarrhof) 7 zum Kahlwald, Wildnis (die Heiligenbeiler hatten daraus frei Bau- und Brennholz, die Eisenberger freie Viehweide) und 63 Zinshufen. Die letzen brachte je 6 Mark Zins, 3 Scheffel Hafer und jeder Bauer fahr 1/8 Holz. Die Bauern waren 1681: Hans Wegner 4 Hufen, Hans Egewald 4 Hufen, George Wiechert 4 Hufen, Christoph Schröder 4 Hufen, Jakob Blum 4 Hufen, Michael Schrödter 2 Hufen, Jakob Zipper 2 Hufen, George Lembke 4 Hufen, Jakob Rudloff jetzt George Stumpf 4 Hufen –hat 2 Freijahre weil er keinen Besatz erhalten-, George Ruhnau 4 Hufen, Martin Börger 4 Hufen, Michael Stumpf 4 Hufen, Hans Harder 4 Hufen, Christian Schönmann Wildnisbereiter 2 Hufen fährt ½ Achtel Holz. 28 Mark Zins, 1 Scheffel Weizen, 1 Scheffel Korn von dem Gut Heyken. 1 Last 6 Scheffel Hafer sind der Dorfschaft erlassen wegen angelegter Teiche.

        Im Buch erl. 1681 hat Steindorf 15 Hufen und 20 Morgen. 8 Hufen hat George Wilhelm von Massenbach, 6 Hufen 20 Morgen haben die Freien, eine Zinshufe hat ein Bauer gegen 30 Mark Zins. Name fehlt.

        Buch erl. Herzogswalde hat 30 Hufen, 3 hat der Schulz und 27 sind mit 6 Bauern besetzt, sie zinsen von der Hufe 6 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner. Jeder Bauer fährt 1/8 Holz. Die Bauern waren Michel Domnick, George Venohr, Matthes Venohr, Hans Gerlach, Jakob Fischer, Martin Wegner, Michael Kuntz?.

        1681 hat Hohenfürst 53 Hufen, 4 Hat der Pfarrer, vier hat Mattes Tiedemann gegen 62 Mark Zins. Zins. 38 Hufen sind mit 10 Bauern besetzt. Sie zinsen für die Hufe 6 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner und jeder Bauer fährt 1/8 Holz. Die Bauern sind Christoph Blumenthal 4 Hufen, Martin Tolkmitt jetzt Hans Scharmacher 4 Hufen, Martin Börger 4 Hufen, Jakob Lange 4 Hufen, Hans Lange 4 Hufen, Christoph Tolkmitt 4 Hufen, Jacob Blumenthal 4 Hufen, George Thomas 2 Hufen, Hans Fischer 4 Hufen, Martin Pollmann 4 Hufen. 4 Hufen hat Jakob Lang gegen 62 Mark hohen Zins.

        Buch erl. 1681 hat Deutsch Thierau hat 49 Hufen und 15 Morgen. 4 Hufen hat der Pfarrer, 5 der Dorfschulz, 1 Hans Schulzgegen 15 Mark hohen Zins. 39 Hufen sind mit 10 Bauern besetzt, darunter 4 wüste Hufen. Von der Hufe sind zu zinsen: 5 Mark Geld, 3 Scheffel Hafer, 2 Hühner und jeder Bauer fährt 1/8 Holz Der Krug und ein M#Bauernerbe so wüst sind, hat Pfarrer Heinrich Horning. Bauern sind: Christian Blumenthal 3 Hufen, Michel Gerlach 3 Hufen, George Arndt 4 Hufen, Michel Venohr 4 Hufen, Barthel Stock 4 Hufen, George Neumann 4 Hufen, Christoph Venohr 4 Hufen, Hans Schulz 1 Hufe, Hans Ahrendt ½ Hufe, 8 Hufen sind wüst, 8 Hufen so Mix und Jakob Schröder besessen liegen wüst, 4 Hufen so Peter Berger Albert und Lähmigkeitshalber verlassen hat, sind mit Jakob Neumann besetzt worden. Er hat ein Freijahr.

        Buch erl. Rosocken. Der freie Kölmer Christoph Birth zahlt 12 Mark Freigeld.

        Buch erl. 1681 hat Königsdorf hat 7 ½ Hufen, davon Christoph Wiedner ½ Hufe wegen Bestellung des Schulzenamts und der Briefe über die Jarft zins- und scharwerksfrei hat. 7 Hufen sind zu gleichen Teilen mit 5 Bauern besetzt, jeder hat 1 Hufe und 12 Morgen. Sie zinsen von der Hufe 6 Mark, 2 Scheffel Hafer, jeder Bauer fährt 1/8 Holz. Christoph Wiedner, Peter Ruhnau, Martin Böhm, George Rentel, Andreß Mohr.

        Buch erl. 1681hat Halbendorf, 13 Hufen, ein wüstes Gut, das die Königsdorfer gebrauchen. Sie zinsen von der Hufe 4 Mark, 2 Scheffel Hafer und alle zusammen 30 Hühner. Jeder Königsdorfer Bauer hat hier 2 Hufen 18 Morgen.

        Buch erl. 1681 hat Lank hatte 60 Hufen, darunter 4 Kirchenhufen zu Bladiau gehörig, der Schulz hatte 4 Hufen zinsfrei. Michel Krauß hatte 3 Hufen gegen 54 Mark Zins und George Wurm –Christoph Lewien- 1 Hufe gegen 18 Mark Zins. 48 Hufen waren mit 16 Bauern besetzt, von denen jeder 1/8 Holz fuhr, sie zinsten von der Hufe 5 Mark und 2 Hühner. Der Krug gehörte Herrn von Schlieben in Klingbeck. Die Bauern hießen: Hans Queiß, Jkob Butzke, Hans Mehlbach, Hans Wegner jetzt Heinrich Queiß –hat 3 Freijahre-, Michel Queiß, Hans Hube, Bartel Goldau jetzt Peter Arndt -2 Freijahre-, Jakob Stege, Gregor Ehlert, George Rehberg. Martin Krautz. 15 Hufen mit 5 Erben = Bauernhöfen waren wüst und verlassen und meistenteils verwachsen.

        Fortsetzung folgt 76

        #14553

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          2.11.1921 Aus der Heimat- Geschichte. Die Bauern des ehemaligen Amtes Balga – Fortsetzung:

          Buch erl. 1681 hat Hermsdorf 64 Hufen groß, 4 Hufen gehören zur Pfarrei, 6 Hufen hat der Schulz, 2 Hufen Michel Lange, Waldwardt in Langendorf als Dienstland zinsfrei, ? Hufen sind zur Mühle zinsfrei geschlagen, die Urban Kuhn gehört. 50 Hufen sind mit 12 Bauern besetzt, von denen jeder 1/8 Holz fährt und von der Hufe 6 Mark. 2 Scheffel Hafer und 2 Hühner zinste. Den Krug hatte Gerhard Suter. Die Bauern waren: Urban Kuhns Erben 2 Hufen, Hans Lang der jüngere 4 Hufen, Hans Lang der ältere 4 Hufen, Hans Höpner 4 Hufen, George Schirmacher 4 Hufen, Hans Drews 4 Hufen, Martin Blumenthal 4 Hufen, Martin Drews 4 Hufen, Michel Rimcke 4 Hufen, George Schmidt 4 Hufen, Hans Drews der ältere jetzt Peter Heppner 4 Hufen, Hans Marquardt 4 Hufen, Hichel Heydemann 4 Hufen.

          Buch erl. 1681 hat Wohlau hatte 20 Hufen, davon der Schulz 7 Hufen, 13 Hufen waren mit 3 Bauern besetzt, von denen jeder 1/8 Holz fuhr und von der Hufe 8 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner zinste. Urban Tolksdorf 4 Hufen 15 Morgen, Valtin Hempler 4 Hufen 15 Morgen, Peter Bohl 4 Hufen 15 Morgen. Der Schulz Jakob Roß hatte 1 Hufe.

          Buch erl. 1681 hat Schönlinde 54 Hufen, 4 Pfarrhufen der eingegangenen Kirche gehören zu Eisenberg, 1 Hufe hat der Krüger, 5 der Schulz, 44 Hufen sind mit 10 Bauern besetzt. Sie zinsen von der Hufe, weil sie scharwerksfrei und von den Postfuhren befreiet sind, außer, wenn die gnädigste Herrschaft reiset 10 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner. Seit 1673 ist der Zins auf 20 Mark erhöhet. Jeder Bauer fährt 1/8 Holz. Die Bauern heißen: Jakob Thimm 4 Hufen, Michel Baumgarth 4 Hufen, Jakob Ebert 4 Hufen, Hans Tiedemann 4 Hufen, Bartol Arndt 4 Hufen, Peter Königk 4 Hufen, Simon Rentel 4 Hufen, Hans Ebert 4 Hufen, Paul Hering jetzt Christoph Ebert 4 Hufen, Hans Kroß 2 Hufen, Matthes Melcher –im Kirchenbuch Melk genannt- 4 Hufen. Die Dorfschaft hat 2 Hufen unter sich aufgeteilt.

          1681Böneckenwalde 40 Hufen. Der Schulz hat 4 Hufen zinsfrei, 36 Hufen sind mit 9 Bauern besetzt, von denen jeder 1/8 Holz fährt und von der hufe zinset 6 Mark Geld, 3 Scheffel Hafer, welcher ihnen der Gewohnheit nach mit 5 Silbergroschen gerechnet wird und 2 Hühner. Die Bauern sind: Hans Rohman 4 Hufen, George Schirmacher 4 Hufen, Jakob Schemmerling 4 Hufen, Friedrich Wiechmann 4 Hufen, Hans Wiechert 4 Hufen, Peter Blumenthal 4 Hufen, Jakob Schirrmacher 4 Hufen, Hans Hill 4 Hufen, Albrecht Mohr 3 Hufen welche wüst lieben. Eine Hufe seit vielen Jahren wüst, hat die Dorfschaft.

          Buch erl. 1681 hat Schönwalde 64 Hufen, 4 Kirchenhufen gehören zu Pellen, 6 Hufen hat der Krüger Michel Dick, die ihm 1663 verschrieben sind, gegen 40 Mark Zins, 1 gutes Pferd vor das Geschütz und 6 Tonnen Amtsbier, die er abnehmen und ausschenken soll. Statt dessen kann er auch 18 Scheffel Gerst nehmen und verbrauen und nachmals für jede Tonne zahlen, wie sie sonst im Amte verkauft wird. 1 Hufe hat Hans Hempler wegen der Aufsicht in der Pellschen Mühle scharwerksfrei, er zinset 12 Mark Geld, 2 Scheffel Hafer und 4 Hühner. 49 Hufen sind mit 12 Bauern und dem Rademacher besetzt, die von der Hufe 6 Mark Geld, 3 Scheffel Hafer, welcher ihnen jeder mit 5 Groschen gerechnet wird. Jeder Bauer fährt 1/8 Holz. Die Bauern sind Hans Riquart 1 Hufen, Michel Walter jetzt Christoph Hantel 4 Hufen, Peter Belgardt 4 Hufen, Hichel Hillebrand 4 Hufen, Michel Gerlach 4 Hufen, Hans Puschmann 4 Hufen, Peter Kollien 4 Hufen, Andreß Kollien 4 Hufen, Michel Arndt 4 Hufen, Peter Thurau 4 Hufen, Peter Tolkmitt 4 Hufen, Hans Riquart der jüngere 4 Hufen, George Bartsch 1 Hufe, Hans Hempler 1 Hufe, 4 Hufen welche Michel Walter besessen, der aber ins Bistum davon gelaufen, sind hinwieder mit Christoph Hantel besetzt worden, weil derselbe aber keinen Besatz völlig bekommen, so soll er desfalls ein Freijahr bekommen. (Die Söhne jenes Michel Walter treten ein Menschenalter später wieder in Schönborn und Wohlau auf)

          Buch erl. 1681 hat Lauterbach hatte 44 Hufen. Christoph Frenzel hat 1613? 4 Hufen zu kölmischen Rechten erhalten. Die beiden Bauern daselbst Zinsen von 37 Mark dem Obersten von Hohendorf. 32 Hufen sind mit 7 Bauern besetzt, die je Hufe 6 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner liefern. Jeder Bauer führt 1/8 Holz. Martin Mohr, Mertin Wiechmann, Martin Kirschnick, Jakob Wiechmann, Hans Arndt jetzt Andreas Arndt, Martin Sommer, Peter Kirschnick jetzt // Gottschalk. 4 Hufen so Hans Nagelschmied besessen und jetzt wüst liegen, hatte Peter Kirschnick. Nachdem derselbe von dem Besatz abgekommen, auch das Erbe ganz verwohnet, ist er abgesetzt und dessen Erbe mit Gottschalk, der zugleich der Schmied ist, besetzt. Er hat drei Freijahre, weil er keinen Besatz bekommen.

          Buch erl. 1681 hat Wangnicken hat 7 Hufen und 20 Morgen. Jeder der 2 Bauern hat 3 Hufen 264 Ruten und leistet 10 Mark ?Scheffel Hafer und 7 ½ Hühner. Hans Neumann und Martin König.

          Buch erl. 1681 hat Jüstendorf (?= Jürkendorf)10 Hufen und 5 Morgen, die gleichmäßig unter 3 Bauern Martin Ziegler, Bartel Klein und George Venohr verteilt sind. Jeder zahlt 30 Mark Zins, liefert 2 Hühner und fährt ein halbes Achtel Holz.

          Buch erl. 1681 hat Langendorf 13 ½ Hufen, 2 Hufen hatte früher Waldwardt Michel Lange, jetzt ein Bauer. Namen fehlt. 11 ½ Hufen sind mit 3 Bauern besetzt, die von der Hufe 10 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner liefern. Außterdem müssen sie die Postfuhren nach Königsberg und Liebstadt machen und beim Vorwerk etliche Wiesen hauen und austen. Die Bauern sind: George Erdmann, Michel Witt und Christoph Gemps (er ist Neusaß). 3 Hufen liegen wüste.

          Buch erl. 1681 hat Kuischen hat 10 Hufen und 5 Morgen. Wildnisbereiter Christian Gottich hat 5 Hufen zu kölmischem Rechte. Er zinset von 4 Hufen 40 Mark. Von einer Hufe leistet er Wartdienst in der Pellschen Heide. Die Dorfschaft muß die Post wie Langendorf fahren und das gewöhnliche Scharwerk bei den Mühlengebäuden in Zinten verrichten. Das übrige Land haben Christian Gottich und Hans Belgarth.

          Buch erl. 1681 hat Schönfeld hat 40 Hufen, drei hat der Schulz und sechs Herr von Creuzen. 31 Hufen sind mit 10 Bauern besetzt, davon hat Hans Lenau 1 Hufe frei. Die Bauern zinsen von der Hufe 30 Mark, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner, leisten Postfuhren von Zinten und das gewöhnliche Scharwerk bei den Mühlengebäuden zu Zinten. Beim Scharwerk Balga müssen sie etliche Wiesen hauen und austen. Die Bauern sind: Jakob Karlin, Hans Wichmann, George Gerlach, Peter Karlen, Andreß Leuer, Christoph Thurau, Vollmann Hegenwald, Hans Zagermann, Hans Ahrend, Peter Venohr, Hans Ruhnau.

          Fortsetzung folgt. // 77

          #14554

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            Aus der Heimatgeschichte 15.10.1921 – Die Bauern des ehemaligen Amtes Balga

            Schluß:

            Welches Kirchspiel? 1681 Die Dings, 40 Hufen ein Wald, der zur Notdurft des Amts geheget wird. Darin sind 3 Teiche, welche unbesetzt sind. Kaspar Rippe und Hans Brümse Erben haben Gerechtigkeit, darin zu fischen. Weil solche Teiche nichts eingebracht haben, sind sie gegen Zins ausgetan worden.

            Buch erl. 1681 hat Stolzenberg hat 40 Hufen, 4 Hufen hat der Schulz, 3 Hufen sind vom Hauptmann zu Zinten abgegrenzet worden. 33 Hufen sind mit 8 Bauern besetzt, die von der Hufe 10 Mark zinsen, 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner liefern. Sie müssen Postfuhren von Königsberg bis Liebstadt machen, das gewähnliche Scharwerk bei Zintener Gebäuden verrichten und beim Vorwerk Balga etliche Wiesen hauen und austen. Die Bauern sind Martin Karlin 3 Hufen, Martin Höpner 3 Hufen, Hans Jarlach 3 Hufen, Michel Ebert 3 Hufen, Hans Marsuck jetzt Schöngraf 3 Hufen, Erdmann Neumann 3 Hufen, Martin Arend 3 Hufen, Valtin Schulz 3 Hufen. 9 Hufen sind wüst samt denen von Hans Gerlach.

            Buch erl. 1681 hat Maggen, 40 Hufen, sind Hans Bremse verschrieben, er hat es aber vor vielen Jahren mit Bauern besetzt. Von der Hufe sind jährlich 7 Mark zu zinsen. Die Herrschaft hat sich die großen Jagden nebst 2 Haufen Heu für das Wild vorbehalten.

            Welches Kirchspiel? Lauenburg, ein wüstes Gut von 44 Hufen. Das Gut gehört dem Bruder des seligen Kanitzen, das Holz der Waldungen gehört dem Amte.

            1681 Rossitten 49 Hufen, 3 sind in der Dinge gelegen, 4 hat der Schulze. 42 Hufen sind mit 17 Bauern …, sie vom Scharwerk befreiet sind, zahlen sie von der Hufe 35 Mark Zins. Peter Link, George Sltke, Peter Bewerneck?, Jacob Brien, Lorentz Sießlack, Hans Grott, Hans Kuhn?, Peter Knepke, George Bold, Hans Grott, Martin Baudke?, Jakob Lembke, George Kuhn, Michel Peter, Michel Pottel?, Peter Lemke, Jakob Kuhn, Friedrich Bolz, Hans Tielmann.

            1681 Hussehnen 31 Hufen, 4 hat der Schulze, die 6 Bauern zahlen von der Hufe wie die in Rossitten 35 Mark. Goerge Rosenbaum, Michel Krauß, Martin Wischkut, Jakob Lembke, Andres Krauß, Valtin Rockel.

            Im Buch erl. 1681 Hanswalde 84 Hufen, 4 Pfarrhufen gehören nach Dt. Thierau, 8 Hufen hat der Schulz, der auch die Kruggerechtigkeit besitzt, 72 Hufen sind mit 18 Bauern besetzt, von denen jeder 1/8 Holz fährt. Von der Hufe ist zu leisten 6 Mark Zins, ½ Scheffel Hafer und 2 Hühner. Das Dorf ist an Herrn Bernhard Sutern gegen vorgestreckte 60.000 Mark verpfändet. Da an ihn die Einkünfte fallen, sind die Bauern nicht namentlich aufgeführt.

            Rauschbeck und Schönborn sind dem Herrn Kaspar von Hohendorf gegen 35.375 Rechstaler verpfändet.

            1681 Rauschbeck 20 Hufen. Der Schulz hat 3 kölmische Hufen und eine Scharwerkshufe. Er fährt das Metzgetreide von der Eisenbergschen Mühle ins Amt. 1700 sind die Zinshufen so verteilt: Schulz Jakob Fischer 1 Hufe, Hans Thurau 3 Hufen, Hans Ahrend 3 Hufen, Friedrich Arndt 3 Hufen, Merten Dilse 3 ½ Hufen.

            Buch erl. 1681 hat Schönborn 20 Hufen, darunter 4 Schulzenhufen, 16 Hufen sind mit 5 Bauern besetzt. 1700 sind das Mertin Fröse, Hans Kantel, George Kraft, Greger Strube. Von 6 Hufen, so Koslowski und Rackel besessen, die aber seit vielen Jahren wüste gelegen, haben George Krüger und Jakob Block übernommen, es sind ihnen 6 Freijahre gewährt worden. Dies ist das 4. Jahr.

            In den Fischerdörfern wohnen keine Bauern, sonder die Fischerwirte, deren Hauptbeschäftigung der Fischfang war.

            Buch erl. 1681 hat Balga. Grund und Ackerzins zahlten ans Amt: Matthes Wieck, Koch 6 Mark, Martin Schwenk Schuster 6 Mark, Lorenz Braun 3 Mark, Michel Wolf 3 Mark, Barthel Weiß 6 Mark, Fritz Bär 3 Mark, Joachim Schwedland Bräuerknecht 3 Mark, Hans Witt 6 Mark, Andreas Zimmermann Witwe 6 Mark, George Schart 6 Mark, Michel Tolksdorfen Witwe 6 Mark, Andres Helmer Organist 6 Mark, Matthes Hoffmann 6 Mark, Hans Eberling 9 Mark, Hans Schröter 6 Mark, Christoph Arndt 3 Mark, zusammen 88 Mark.

            Buch erl. 1681 hat Kahlholz, 2 Hufen 28 Morgen, 21 Wirte. Schulz und Krüger ist Simon. Die Einwohner haben freie Fischerei im Haff mit Säcken und Netzen und Zinsen je 3 Mark zu Martini. Christoph Rode, Hans Rentel, Hans Harnack?, Martin Rentel, Hans Korn, Michael Zipper, Pfilipp Dornbusch, George Korn, Stephan Tiedemann, George Rentel, Martin Ritter, Peter Tiedemann, Friedrich Rünau, Hans Harnack, Martin Engelke, Ventur Kohnert, Hans Rosensky, Bartel Tiedemann, Martin Rünau, George Stegemann?. Ein wüstes Erbe hat die Dorfschaft.

            Buch erl. 1681 hat Wolitta. 1 Hufe Wiesenwachs, mit 12 Wirten und dem Krüger Peter Poset?. Die Einwohner haben die Gerechtigkeit, mit Säcken und Netzen im Haff zu fischen und Zinsen je 2 Mark 30 Pfennig. Michel Teschner, Chsistoph Schmeer, Simon Harder, Jakob Feuerke, Michel Korn, Michel Harder, Ambrost Dick, Martin Teschner, Peter Pojet, Volltin Teschner, George Korn, Martin Lammert, ? 40 Mark bezahlt die Dorfschaft von 4 unbesetzten Erben?.

            Buch erl. 1681 hat Follendorf. 1 Hufe 28 Morgen, .. und 20 Morgen sind mit 12 Wirten besetzt, die jeder ? Mark Zinsen. 10 Morgen hat Jakob Engelke zu kölmischen .. gegen 2 Mk. Zins. Krüger Christoph Hoffmann zahlt .. Mark Krugzins. Die Einwohner haben die Gerechtigkeit, .. mit Säcken und Netzen zu fischen. Christoph Hoffmann, Martin Ritter, Jakob Rode, George Hoffmanns Wittwe, Matthes Hoffmann, Jakob Engelke der Jüngere, George Wohlgethan, Christoph Tiel, Michel Ritter, George Hoffmann, George Thiel hat ein wüstes Erbe, Jakob Engelke.

            Im Buch erl. Rosenberg. 4 Hufen 23 Morgen. 3 Hufen 22 Morgen gebrauchten die 22 Wirte zu ihren Erben, zinsen jeder 3 Mark. 6 Morgen sind dem alten Schulzen Urban Rentel zu köllmischem Rechte verschrieben gegen 1 köllm. Pfennig und 1 Pfund Wachs. Von 6 wüsten, unbesetzten Fischererben zinsen die Dorfschaft 18 Mark. Es sind 2 Krüge vorhanden. Die Einwohner haben die Gerechtigkeit, im Haff mit Säcken und Netzen zu fischen und zinsen dafür je 3 Mark. Hans Reichert, Jakob Gehrmann, Jakob Wachholz, Hans Wehl, George Karsch, Hans Wachholz, Daniel Rogat, Michael Kolberg, Jakob Bolz, Hans Schulz, George Teschner, Adrian Möller, Michel Gehrmann, Christoph Heske, Christoph Klotzke, Greger Dombrofski, George Wehl, Christoph Augustin, Ludwig Duschenski, Hans Höpner, Hans Kantel, ein Erbe hat die Dorfschaft. Für 25 Morgen, die die Dorfschaft hat, zinst sie 11 Mark und 15 Pfennig.

            #14555

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              Bereits im Buch: Beleihungsurkunde für Preußisch Thirau 1469

              Original vorhanden. Abschrift ist im balgischen schwarzen Hausbuch im Staatsarchiv zu Königsberg nicht zu finden.

              Wir Bruder Seiffrid, ulach von Swarzbergk, Kompthur Zur Blage unde oberster trappir deutsches ordens Bekennen in desßen unser offenen brieffe allen unde eglichen die en Sehen horen odder leßen, daß wir mit rathe wisßen willen unde geheyße deß erwirdigen Herren Heinrich Rewß von Plawen, des Homeisters, Stadhelder unde Kompthur zu Morunge unde auch des convents zur Balge Geben, vorschreiben unde vorlegen unserm getrewen manne Hans Leymann e munde senen rechten erben unde nachkomlingen zwelf Huben unde achtzeen morgen wesen zw preussche Tyraw an acker weden welden pusschen streuchen masße zu maller moßen sulch gut unser orden Zemor inbesitzungen hat geh.t Wunde ob eß sich gesille daß sulche zwelff Huben unde achtzeen morgen weesen hernachmals gemesßen werden onnde weniger gefunden werden die darb man nicht vorgefunden noche denne die alden grenitzen Inne halben Geden und vorleyen sulche zwelff Huben unde achtzeen morgen wessen dem obengedachten Hans Leenmann em vunde seinen rechten erben vunde Nachkomlingen zu Colmeschem rechte also daß her omb vunde allen unse zu nochfiren pflichtigk sal seyn einen redelichen platen Dienst zw thun in allen geschreyen Reeßen vunde Herfarten wenne wenne wie dicke vunde wohyn her von umb edder von unsers ordens brüder geheißen wirth duch soll her umb u#vnude allen unsern nachkömlingen far Jezlichen offe Santh mertens tagk zen ork .. eyn krampfunt wachs vnnde enen colmeschen pfennigk Vnnde off den selbigen sante martens tagk sul her vnnde seine rechten erbe vnnde nachkömlinge vnns vnns allen vuse zu nachffaren off vnser sloß Balge pflichtigk sein zw geben von der pflugk enen scheffell racken vnde einen wessen dessen obengeschrebenen sachen haben wir zw merem betentniß vnser Amptsigill an desßen brieff lasßen hangen der gegeben ist off vnsem Slosße balge am tagk Invenaonis sancte ernicis an der Jarzal unsers Herren Tawßentvierhunderth darnach Im newen vnnde Segsigsien Jar Sieben wurde aber sem geweßen die Ersamen vnnde geistlichen Herren Heinrich Hoenpusch unser Hawßkompthur Johann von der aa vnser Kumpan Sixt von mavren u#vußer fischmeister Symon Donner vnser Pristerbruder Barckard Benge, Johann von Wolmuth unser convenisbruder Michael Pilgerim u#vnser Cappelan vnnde ander trawwirdige lewthe mher.“

              v am Anfange eines Wortes ist meist u zu lesen.

              Der Inhalt dieser Urkunde, die sich im Besitze eines hiesigen Bürgers befindet, lautet kurz so:

              „Siegfried Flach von Schwarzburg, Komthur zu Balga verleiht mit Genehmigung des Hochmeisters Heinrich Reuß von Plauen an Hans Lehmann 12 Hufen und 18 Morgen zu kölmischem Rechte. Sollte es sich bei späterer Vermessung herausstellen, daß das Dorf nicht so groß sein, so solle er trotzdem seine alten Grenzen behalten. Dafür soll er zu allen Kriegen und Heerfahrten auf einem Roß gepanzert erscheinen und jährlich zu Martini (11. Nov.) 1 Krampfund Wachs, 1 kölmischen Pfennig und von jedem Pfluge (1 Pflug = 2 ½ Hufen) 1 Scheffel Weizen und 1 Scheffel Roggen auf dem Schlosse Balga abliefern. Tag der Verleihung ist der Inventionus St. Erucis (3. bzw. 15. Mai 1469“ –

              Bereits im Buch: Aus der Heimatgeschichte Gründungsurkunde von Rehfeld.

              Im nächsten Sommer wird das Dorf Rehfeld Gelegenheit haben sein 600-jähriges Bestehen zu feiern.

              Vielleicht wird die Gründungsurkunde doch noch irgendwo als ein geheimnisvolles Schriftstück mit verblassten schwer leserlichen Schriftzügen aufbewahrt. Wir bringen hiermit eine Abschrift der Urkunde aus dem Balgaschen schwarzen Hausbuche, das im Staatsarchiv zu Königsberg augbewahrt wird.

              Die Urkunde ist da zunächst in lateinischer und dann in deutscher Schrift aufgeschrieben. Der Inhalt ist kurz so:

              Der Komtur Heinrich von Ora verleiht dem deutschen Ansiedler 50 Hufen Land zur Besetzung, jede 10. Hufe, also 5 Hufen darf er für sich und seine Nachkommen scharwerksfrei behalten. Den Rest hat er mit Bauern zu besiedeln, die scharwerken und das Pflugkorn leisten. An Pflugkorn war gewöhnlich von einem Pfluge = 2 ½ Hufen 1 1 Scheffel Weizen und Roggen aufzubringen. Da das Land noch urbar zu machen war, wurden 10 Freijahre gewährt. Als Abgabe zur Anerkenntnis der Herrschaft hatte Hermann, der das Schulzenamt erhielt, jedes Jahr zu Martini dreiviertel Mark zu zahlen, die Mark zu 30 Pfennigen gerechnet, und drei Hühner in Balga abzuliefern. Als Dorfschulze war er zugleich Richter, durfte aber nur Fälle aburteilen, wo die Strafe drei Schillinge oder weniger betrug. Schwerere Fälle und Gerichte an Hals und Hand durften nur vom Komtur oder seinen Boten abgeurteilt werden, doch erhielt bei solchen Fällen der Schulze den dritten Teil des Strafgeldes. Über die eingeborenen Preußen behielt sich der Komtur stets die Gerichtsbarkeit vor. An die Urkunde, die auf Pergament (Tierfell) geschrieben war, wurde das Wachssiegel gehängt. Auf diese Urkunde wurde noch im 18. Jahrhundert immer wieder bei Aufstellung der Amtsrechnungen bezug genommen.

              Des Dorfes Rehfeld Handfeste vor Deutsche.

              In dem Namen des Herrn. Amen. Wir Bruder Albrecht von Ora, Komtur zu Balga. Wir begehren offenbahr zu werden allen Christgläubigen, die diesen Brief sehen oder hören, lesen, daß wir aus Wissen, Rat und Vollwort unserer Bruder haben ausgesagt, ein deutsch Dorf genannt Rehfeld mit Zubehörung hier nach verschreiben diesselbige Dorf mit fünfzig Huben, zusagen unter kölmischen Rechte, jedoch ausgenommen jährlich Getreide, das man nennt Pflugkorn, von welchem wir wollten die Besitzer der Huben, desselbigen Dorfes keinen ausgenommen. Wir haben verliehen dem ehrsamen Manne Hermann, dem Schulzen desselbigen Dorfes, welcher darnach sorgen der Besitzunge zu zehn Huben, die zehnte Hube gleich mit gleich mit denen von Mingen (Schreibfehler, muß heißen Kingern, Kindern) oder nachkommlingen, frei gänzlich ohne alles Scharwerk ewig besitzen, aber von einer jeglichen der andern Huben, so vergangen ist die freien zehn Jahre, in dem elften Jahre alle die zusammen sein in dem Gute durch denselbigen Hermann oder nachkönnlingen werden schuldig zu geben drei Vierding Pfennig zwanziger und geben muntze und drei Hühner ab jahre in dem Feste des heiligen Martini unserm Hause zur Balge. In demselbigen Dorfe so irwie und zu lassen mit willen der Bruder, daß man möge bauen einen Krug dort mehro, das gerichte in dem Dorfe, das von vier Schillingen und benidder, die Schillinge wollen wir dem Schulzen zugehören, aber den Leuten wohnende in dem Dorfe, in Gerichten Hals und Hand, solle Hermann den dritten Pfennig, jedoch der Schulze soll nicht dieselbigen gerichte richten, ohne die brüdern oder ihre Boten dazu gesand in das sie walten, dazu. Dazu seine auch fortmehro die Preußen, die nicht in dem Dorfe wohnen, sondern von anderwegen kommen, ob dieselbigen etwa ohngesehn oder aber treten diese Übertretung und untat sollen richten die Brudern und mehre von den gerichten sollen zugehören, zu dem Schulzen oder seinen erblingen in kl#einem cheite? Unde auf dieses unser Beteiligung macht der ewigen Festigkeit möge behalten, so haben wir diesem gegenwärtigen Brief, dar über beschrieben mit under Schrift bezeugen lassen, befestigen mit dem Ingesiegel unsers Hauses. Wir Bruder Heinrich von Evoluffdorf, Stadt Halter des Komptures, Bruder Gerhardus von Arnstein, Bruder Seifried von Muntur, Bruder Seifried von Golke, Bruder Johann ein Meister Schwielburge ?, Bruder Johann ein Beckermeister, Bruder Gerhardus ein Prister und auch viele andere feste Männer des Glaubens Geben Anno Domini1322. Sechster Tag Kalender Mondis Augusti.

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